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Saudischer Ex-General kritisiert Terrorgruppen

Für seinen Besuch in Israel wurde der ehemalige saudische General Anwar Eschki von palästinensischen Terrorgruppen kritisiert. Nun wirft er der Hamas und dem Islamischen Dschihad Heuchelei vor.
Saudi-Arabien hat keine diplomatischen Beziehungen zu Israel, dennoch hat jüngst eine Delegation Jerusalem besucht
RIAD (inn) – Der Besuch des früheren saudi-arabischen Generals Anwar Eschki in Jerusalem hat zu heftiger Kritik bei muslimischen Journalisten, in sozialen Netzwerken und bei der Bewegung BDS (Boykott, Desinvestition und Sanktionen) geführt. Gegenüber der ägyptischen Nachrichtenseite „Al-Jum al-Saba‘a“ erklärte Eschki nun, er habe nicht Israel besucht, wie das in israelischen Medien berichtet wurde, sondern „Jerusalem und Palästina“. Die Verärgerung der Führer des Islamischen Dschihad und der Hamas basiere auf Berichten in israelischen Zeitungen. Die Kritik der Palästinensergruppen zeige, dass diese unter einer „kulturellen und medialen Besatzung leben“, sagte Eschki, der Vorsitzender des „Nahostzentrums für strategische und rechtliche Studien“ im saudischen Dschidda ist. Der frühere General warf den beiden Terrorgruppen ein falsches Verständnis von Normalisierung vor. Normalisierung sei der Aufbau normaler Beziehungen zwischen zwei Völkern und zwei Staaten. Treffen für Gespräche, die er mit Israelis und Palästinensern führe, fielen nicht darunter. Eschki warf sowohl der Hamas als auch dem Islamischen Dschihad Heuchelei vor. Führer beider Seiten hätten auf internationalen Konferenzen Israelis die Hand geschüttelt. Sie hätten ihn und sein Zentrum zudem gebeten, Pläne zu einer Verbesserung der Beziehungen mit Israel zu entwerfen.

Islamischer Dschihad: Lehnen jegliche Normalisierung ab

Ein Führer des Islamischen Dschihad, Chaled al-Batsch, warf Eschki Täuschung vor, um seinen Besuch in Jerusalem zu rechtfertigen. Er betonte, seine Organisation lehne jegliche Normalisierung mit Israel ab. „Sollte General Eschki Zeit übrig haben, sollte er seine Bemühungen in die Einigung der islamischen Nation stecken, und Streitereien unter ihren Mitgliedern ablehnen“, sagte Al-Batsch laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Zusammen mit einer Delegation von Geschäftsleuten und Akademikern hatte Eschki vergangene Woche fünf Tage lang Jerusalem und die Palästinensergebiete besucht. Dabei traf er sich im Jerusalemer King David-Hotel mit israelischen Abgeordneten und dem Direktor des israelischen Außenministeriums Dore Gold. Er betete zudem in der Al-Aksa-Moschee, besuchte Bethlehem im Westjordanland und nahm an der Hochzeit von Kassam Barghuti teil. Dessen Vater Marwan Barghuti, ein hochrangiger Fatah-Führer, sitzt wegen mehrfachen Mordes in einem israelischen Gefängnis. Der Besuch erfolgte zu einer Zeit, in der sich Ägypten für eine Wiederbelebung des Nahost-Friedensprozesses einsetzt. Mitte Juli hatte der ägyptische Außenminister Samih Schukri überraschend Israel besucht. (dn)

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