JERUSALEM (inn) – Das israelische Parlament hat am Dienstag ein Gesetz verabschiedet, das die Bestrafung für Hetze gegen freiwilligen Militärdienst verschärft. Menschen, die Soldaten zur Fahnenflucht überreden oder desertierten Soldaten Unterschlupf bieten, erhielten bislang eine Haftstrafe von drei bis 15 Jahren. Laut einer Mitteilung der Knesset gleicht das neue Gesetz die Strafen für beiderlei Vergehen nun an.
Der „Likud“-Abgeordnete Joav Kisch hatte das Gesetz angefragt, um den Druck von den Schultern christlicher Araber zu nehmen, die freiwillig im israelischen Militär dienen. Er brachte den Gesetzesentwurf gemeinsam mit den Parlamentariern David Bitan (Likud) und Ajelet Nahmias-Verbin (Zionistische Union) ein. Bei der dritten und entscheidenden Lesung ist das Gesetz am Dienstag mit 39 zu 9 Stimmen – bei einer Enthaltung – angenommen worden.
Im Gesetzestext heißt es: „Aufgrund der Steigerung der Einberufungsquoten des israelischen Militärs und der Sicherheitskräfte gibt es eine Kampagne, die zur Fahnenflucht aufruft.“ Durch Drohungen, auch mit physischer Gewalt, versuchten die Aktivisten, die Menschen einzuschüchtern, nicht dem Militär beizutreten. Das geschieht direkt oder auf Umwegen über Familienmitglieder oder Menschen, die den Personen nahe stehen.