Aus einem dünnen Rinnsal von Christen durch die Jahrhunderte hin wurde im 20. Jahrhundert ein breiter Strom von Pilgern aus allen Kirchen und Denominationen. Das „Heilige Land“ wurde nach der Staatsgründung Israels gewissermaßen neu entdeckt. Moderne Schiffspassagen und der Flugverkehr geben Gläubigen aus allen Teilen der Welt die Möglichkeit, das Land der Bibel zu besuchen.
Reisebüros und Unternehmen organisieren Rundreisen und Pilgertouren. Routen entlang biblischer Stätten werden angeboten. Israel ist kein Billig-Reiseland. Bis heute ist es für viele christliche Pilger oft nicht so interessant, was im modernen Staat Israel geschieht; es geht um biblische Geschichte, hier und da auch um die Bestätigung: Die Bibel hat doch recht. Steine beweisen, was die Geschichten erzählen und beschreiben. Kapernaum und Megiddo, Hebron und Bethlehem, Jaffa und Jerusalem. Überall wurden diese Orte für Pilger und Touristen aufbereitet, gibt es Infotafeln, Ausstellungsräume und Kurzfilme. Parkplätze, Toiletten und Schnellrestaurants wurden eingerichtet. Busunternehmen sorgen für reibungslose Transporte der Reisegruppen. Der neue Flughafen „Ben-Gurion“ ist auf Massentourismus eingestellt.
Neben Pilgern ist die Zahl der Touristen gewachsen, die einfach nur Sand, Strand und Sonne lieben. Viele wollen das westlich geprägte Leben unter südlicher Sonne genießen. Tel Aviv und weite Strecken der Mittelmeerküste sind „hipp“ für junge Leute aus der ganzen Welt. Andererseits sind Nobelhotels Ziel gut betuchter Leute aus dem internationalen Jetset.