Die Zivilverwaltung des israelischen Militärs hat am Dienstagmorgen ein Haus zerstört, das bei dem unautorisierten Außenposten „Gal“ nahe der Stadt Hebron im Westjordanland gebaut worden war. Das ist der erste Abriss eines illegalen Siedlungsgebäudes, seit Avigdor Lieberman das Amt des Verteidigungsministers im vergangenen Monat von Mosche Ja‘alon übernommen hat, wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet.
Zwischen Siedlern und der Polizei kam es beim Außenposten „Gal“ (Welle) bereits am Montagabend zu Auseinandersetzungen, die zu zwei Festnahmen führten. Laut der nichtstaatlichen Organisation „Honenu“, die rechtsgerichtete Aktivisten unterstützt, habe die Polizei einen Siedler belastet. Er soll einen Stein auf den Traktorfahrer geworfen haben, der im Begriff war, das Haus abzureißen. Die rechtsgerichtete Nachrichtenseite „HaKol HaJehudi“ berichtet, dass bei der Auseinandersetzung auch einige protestierende Siedler verletzt worden seien.
Die Hoffnungen auf eine mildere militärische Haltung gegenüber illegalen Baugebäuden im Westjordanland, die Siedler an die Vereidigung des neuen Verteidigungsministers geknüpft hatten, sind damit vorerst enttäuscht worden. Verteidigungsminister Lieberman lebt selbst in der Siedlung Nokdim im Westjordanland. Zudem hatte er sich in der Vergangenheit kritisch zu der Zerstörung von illegalen Siedlungsgebäuden geäußert. (mm)