Das UN-Büro für die Koordination Humanitärer Angelegenheiten (OCHA) hat am Montag einen neuen Bericht zur Lage der Palästinenser im Jahr 2015 vorgelegt. In dem Dokument mit dem Titel „Zerbrochene Leben“ sieht das Büro einen „umfassenden Überblick über die zugrundeliegenden Ursachen und den Antrieb für die humanitären Schwachstellen der besetzten palästinensischen Gebiete“. Es ist der fünfte Jahresbericht, den OCHA zur Situation in den Autonomiegebieten veröffentlicht.
Der Leiter der OCHA-Abteilung für die Palästinenser, David Carden, sagte zu dem Report: „In diesem Monat leben die Palästinenser das 50. Jahr unter israelischer Besatzung. […] Der Bericht zeigt deutlich den verheerenden Einfluss auf diese anhaltende Situation.“
OCHA zufolge litten die Palästinenser im Gazastreifen am meisten. Ihr Leiden sei auf die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas im Sommer 2014 und die seit acht Jahren andauernde israelische Blockade des Küstenstreifens zurückzuführen. Auch Ägypten sei mitverantwortlich, da es den Rafah-Übergang weitestgehend geschlossen halte. Die anhaltende Spaltung zwischen der in Gaza regierenden Hamas und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im Westjordanland trage ebenfalls zum Leiden bei.