Nach 85 Tagen Sperrung hat Ägypten seit Mittwoch den Rafah-Übergang zum Gazastreifen zwei Tage hintereinander geöffnet. Am Mittwoch gingen 443 Palästinenser nach Ägypten, während eine ungenannte Anzahl an Palästinensern den Küstenstreifen betrat. Am Abend sperrte Ägypten die Einreise aus ungenannten Gründen, während die Ausreise in den Gazastreifen weiter möglich war.
Die Öffnung für zwei Tage hatten ägyptische Behörden laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ im Vorfeld angekündigt. Sie sagten zudem, dass der Zeitraum nicht reichen würde, die insgesamt 30.000 angemeldeten Reisewilligen im Gazastreifen durchzulassen. Darunter befinden sich Patienten, die eine Behandlung im Ausland benötigen oder Studenten, die Auslandsuniversitäten besuchen.
Mehr zum Thema
Kontrolle und Öffnung
Seitdem der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi im Sommer 2013 an die Macht gekommen ist, hält Ägypten den Rafah-Zugang aus Gegnerschaft zur radikal-islamischen Hamas meist gesperrt. In diesem Jahr war er bislang drei Tage offen, im vergangenen Jahr an 32 Tagen. Israel kontrolliert zwei Übergänge zum Gazastreifen, Eres im Norden für Personen und Kerem Schalom im Süden für Waren. Diese sind nach Angaben der zuständigen Armeebehörde COGAT von Sonntag bis Donnerstag in einem mehrstündigen Zeitfenster geöffnet, meist von 8 Uhr bis 16 Uhr. Durch die Kontrollen will Israel verhindern, dass Waffen oder waffentaugliches Material in die Hände der Hamas gelangt. (df)» Israel verbessert Reisemöglichkeiten für Palästinenser in Gaza (inn)