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Netanjahu: „Die Nation umarmt euch mit Liebe“

JERUSALEM (inn) – Am Gedenktag für die Gefallenen und Terror-Opfer hat zuerst die israelische Nation geschwiegen. Dann fanden israelische Politiker auf den Militärfriedhöfen des Landes nachdenkliche Worte.
Premierminister Benjamin Netanjahu bei der Gedenkveranstaltung für die Gefallenen und Terror-Opfer am Herzlberg
Israel hat an seine getöteten Soldaten und Terror-Opfer erinnert. Um elf Uhr heulten im Land zwei Minuten lang die Sirenen. Seit 1860 sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums 23.447 Soldaten und Zivilisten getötet worden. Gedenkzeremonien hielten Israelis im ganzen Land auf zahlreichen Militärfriedhöfen ab. Kurz nach den Sirenen sprach der israelische Verteidigungsminister Mosche Ja‘alon auf dem Militärfriedhof Kirijat Schaul in Tel Aviv, wie die Online-Zeitung „Times of Israel“ berichtet. Er forderte die Soldaten auf, sich in Zurückhaltung zu üben, die Werte zu bewahren und in der Hitze des Gefechts nicht den Kopf zu verlieren. „Unser Weg und unsere heiligen Werte haben uns seit Generationen begleitet“, sagte Ja‘alon. Nicht an ihnen festzuhalten, werde Israel in den Abgrund führen. „Wendet Gewalt nur an, wenn sie notwendig ist“, warnte er die Soldaten. Denn ihre Wirkung sei begrenzt und mache emotional taub. Der Verteidigungsminister nutzte seine Rede auch, um eine Warnung an die Hamas auszusprechen: „Mit eiserner Faust schlagen wir zu jeder Zeit und an jedem Ort diejenigen zurück, die unseren Untergang herbeisehnen.“

Bildungsminister: Unschuldige zu schützen, gefährdet Soldaten

Auf dem Militärfriedhof von Rischon LeZion widersprach ihm Bildungsminister Naftali Bennett in einem Aspekt: „Israel hat einen hohen Preis bezahlt, die moralischste Armee der Welt zu haben“, sagte der Vorsitzende der Partei „Jüdisches Haus“. Das israelische Militär sei die einzige Armee der Welt, die Flugblätter an ihre Feinde verteile, bevor sie deren Häuser bombardiere. Das schütze zwar Unschuldige, gefährde aber die eigenen Soldaten. Im vergangenen Jahr starben 68 israelische Soldaten und Polizisten bei der Ausübung ihrer Pflicht. 32 Zivilisten sind bei Terroranschlägen getötet worden. Auf dem Militärfriedhof am Hang des Jerusalemer Herzlbergs sprach Premierminister Benjamin Netanjahu auf der zentralen Gedenkveranstaltung über die Verlusterfahrung in der eigenen Familie. „Wir, die wir geliebte Menschen in der Familie verloren haben, brauchen diesen Gedenktag nicht“, sagte Netanjahu. Aber er sei wichtig, weil am heutigen Tag die ganze Nation gemeinsam mit den Betroffenen gedenke und sie dabei mit Liebe umarme. Der Premierminister betonte, dass Israel immer an den Preis denke, den seine geopferten Helden für die Unabhängigkeit Israels bezahlt hätten. Der ältere Bruder des heutigen Regierungschefs, Jonathan Netanjahu, kam 1976 bei der Befreiung israelischer Geiseln im ugandischen Entebbe ums Leben.

„Frieden und Sicherheit sind kein Widerspruch“

„Heute stehen wir an der Seite der Familien, die um ihre Lieben trauern“, sagte Generalstabschef Gadi Eisenkot. Außerdem versprach er, sich weiter um verletzte Soldaten zu kümmern, die durch ihren Einsatz für das Land einen hohen Preis bezahlt hätten. Oppositionsführer Isaak Herzog sagte, dass das Streben nach Frieden die moralische Pflicht Israels sei. „Frieden ist ein zentraler Aspekt der Sicherheit und kein Widerspruch“, ergänzte er auf dem Militärfriedhof von Netanja. Bereits Dienstagabend hatte Staatspräsident Reuven Rivlin seine Rede an der Klagemauer gehalten. „68 Jahre lang kämpfen wir schon den selben Krieg der Unabhängigkeit“, sagte Rivlin. Es sei eine schmerzvolle Schlacht, die ständig frische Wunden nach sich ziehe. Das sei der schreckliche Preis, den Israel zahlen müsse, um eine unabhängige Nation zu sein. (mm)

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