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Palästinensische Polizeipräsenz bei Jerusalem erhöht

JERUSALEM (inn) – In den Ausläufern der israelischen Hauptstadt Jerusalem gibt es eine Aufstockung der palästinensischen Polizeipräsenz. Mit Einverständnis der israelischen Regierung gehen die Sicherheitskräfte in Städten des Autonomiegebiets gegen erhöhte Kriminalität vor.
Die palästinensischen Polizisten agieren auch in Schuafat in Ostjerusalem
Die palästinensische Polizei hat in Absprache mit Israel ihre Präsenz in Außenbezirken der Stadt Jerusalem drastisch verstärkt, wie die Online-Zeitung „Times of Israel“ berichtet. Die Polizei drang in den vergangenen Wochen in Dörfer und Städte der Zone B des Westjordanlandes vor, die gewöhnlich nicht zum Zuständigkeitsbereich der palästinensischen Sicherheitskräfte zählen. Die Zone B steht unter der administrativen Verwaltung der Palästinenser, für die Sicherheit ist Israel verantwortlich. Da dort aber keine Israelis leben, betreten die israelischen Sicherheitskräfte sie kaum. Israel erlaubt stattdessen den palästinensischen Sicherheitskräften Einsätze. Die meisten dieser Städte, die eine hohe Kriminalitätsrate besitzen, stuft die „Times of Israel“ als „fast gesetzlos“ ein. Gewalttätige Banden nutzten das entstandene Machtvakuum für ihre Geschäfte aus. Die palästinensische Polizei hat sich in ihren jetzigen Einsätzen auf die Straftaten Drogenhandel, Autodiebstähle und illegaler Waffenbesitz fokussiert. Es hat auch Einsätze gegen Terrorgruppen gegeben, die in der Region agieren.

Aufstockung von 15 auf bis zu 100 Sicherheitskräfte

Eine besondere Konzentration der Einsätze legte die Polizei auf die palästinensische Stadt Al-Ram, die nordöstlich von Jerusalem nahe des jüdischen Stadtteils Neveh Ja‘akov gelegen ist. Dem Bericht nach ist es in den vergangenen Jahren in Al-Ram zu zahlreichen Drogengeschäften gekommen. Da Al-Ram zwischen den Sicherheitsabgrenzungen von Jerusalem und Ramallah liegt, eigne sich die Stadt offenbar besonders für den Drogenhandel. Gerade in den vergangenen Wochen seien aber die Zahlen der Verhaftungen alarmierend gewesen. Bei einer missglückten Drogenrazzia gegen ein Bruderpaar wurden am 21. April in Al-Ram zwei Polizisten und ein Passant angeschossen. Seitdem ist das Polizeikontingent der Palästinenser dort mit Erlaubnis der israelischen Behörden von 15 auf bis zu 100 Beamte aufgestockt worden. Auch in der Stadt Anata ist die Polizeipräsenz erhöht worden. Das gilt auch für das angrenzende palästinensische Flüchtlingslager Schuafat, das innerhalb der Jerusalemer Stadtgrenze liegt. Ein Unbekannter auf einem Motorrad erschoss dort in der vergangenen Woche den palästinensischen Aktivisten Baha Nabata auf offener Straße. Nabata hatte für verbesserte Lebensbedingungen und gegen die Kriminellen im Lager gekämpft. Ebenfalls mehr Polizei soll in den Ortschaften Isarija, Abu Dis, Scheich Sa‘ed und Bir Naballah unterwegs sein. (mm)

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