Kuwait stellt palästinensische Lehrer an

Der Golfstaat Kuwait stellt für das Schuljahr 2017/2018 zwischen 200 und 400 palästinensische Lehrer an. Das sagte der palästinensische Botschafter in Kuwait, Rami Tahbub, der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Zudem habe das Emirat eine Hilfszahlung von 200 Millionen US-Dollar an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) angekündigt. Diese ergänzt die monatlich 14 Millionen Dollar an Finanzhilfen. Tahbub zufolge werden Experten aus Kuwait die palästinensischen Gebiete besuchen, um Kandidaten für die Lehrerstellen zu ermitteln. Derzeit liefen auch Vorbereitungen, um Palästinenser in anderen Berufszweigen in Kuwait anzustellen. In dem Golfstaat machen ausländische Arbeitskräfte und deren Angehörige 60 Prozent der drei Millionen Einwohner aus.

Hilfe bekräftigt

Ende vergangener Woche hatte der kuwaitische Minister für Information und Jugendangelegenheiten den PA-Präsidenten Mahmud Abbas in Ramallah besucht. Anlass war die zehnte palästinensische Buchmesse. Bei dem Besuch bestärkte er laut einem Bericht der Tageszeitung „Kuwait Times“ den Einsatz Kuwaits für die Palästinenser „unabhängig davon, welche Umstände sich ergeben“. Beide Seiten haben sich erst in den vergangenen Jahren diplomatisch angenähert. Zuvor herrschte ein Zerwürfnis, weil die Palästinenser den damaligen irakischen Diktator Saddam Hussein unterstützt hatten, als er 1990 in Kuwait einmarschierte. Im Jahr 2004 entschuldigte sich Abbas für die Haltung der Palästinenser. Seit 2013 hat die palästinensische Botschaft in Kuwait wieder geöffnet. (df)