Das palästinensische Institut „Arab World of Research & Development“ hat eine Umfrage unter 1.200 Palästinensern aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen durchgeführt. Es geht um Fragen nach dem Vertrauen in politische Institutionen, Parteien und Führer. Die Teilnehmer bewerteten auch ihre Lebensverhältnisse und den allgemeinen Kurs der Palästinenser.
Die Auswertung zeigt einen allgemeinen Vertrauensverlust der Umfrageteilnehmer in die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO), wie auch in die Hamas, Fatah und andere politische Gruppierungen. Mit Ausnahme der Politiker Marwan Barghuti und Mohammed Dahlan gilt dieser Trend auch für die politischen Führer. Gäbe es nicht Mahmud Abbas, würden die Menschen Barghuti zum Präsidenten wählen. Der Fatah-Führer sitzt wegen fünffachen Mordes in israelischer Haft. Dahlan war Sicherheitschef der Fatah im Gazastreifen.
Zwei Drittel der Palästinenser denken, dass sie sich im Westjordanland und dem Gazastreifen politisch in die falsche Richtung bewegen. Mehr als 80 Prozent der Befragten halten politische Institutionen in den Autonomiegebieten für korrupt. Nur jeder Zehnte meint, dass sich die Gesamtsituation in den vergangenen drei Jahren verbessert habe. Im Gazastreifen glauben sogar nur 2 Prozent der Teilnehmer, dass es für die Menschen voran gegangen ist.