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Palästinensische Christen kritisieren Autonomiebehörde

RAMALLAH (inn) – Ostern soll in der Palästinensischen Autonomie kein offizieller Feiertag werden, verfügt die Regierung. Arabische Christen vergleichen dies mit der Situation in Scharia-Staaten.
Die palästinensischen Christen sind vorwiegend griechisch-orthodox – hier ein Priester in der Grabeskirche
Die Regierung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) hat einen Antrag arabischer Christen abgelehnt. Die Palästinenser forderten, dass Ostern ein offizieller nationaler Feiertag werde. Ein Arzt aus Ramallah, Ghassan al-Tubassi, fand daraufhin deutliche Worte. Dies berichtet die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“. „Wir hätten diese Erklärung verstanden, hätte die Debatte in den Regierungen von Saudi-Arabien, Katar und Malaysia stattgefunden, die rein islamische Länder sind, die den Gesetzen der Scharia folgen“, schrieb Al-Tubassi in einem Brief an die PA-Regierung. „Aber es ist eine große Sünde, wenn eine Regierung, die vorgibt, alle Palästinenser zu repräsentieren, solch eine Entscheidung trifft.“ Er und Tausende andere palästinensische Christen seien „schmerzerfüllt“ ob der Entscheidung, Ostern als offiziellen Nationalfeiertag zu ignorieren. Der christliche Arzt merkte dem Bericht zufolge an, dass der Islam Jesu Kreuzigung und Auferstehung nicht anerkenne. Die Entscheidung sei vergleichbar mit der „zionistischen Ideologie“, die ebenfalls Ostern nicht anerkenne. Es sei der PA-Regierung nicht gelungen, eine „vereinigte islamisch-christliche Geschichte“ zu demonstrieren. Er rief Premier Rami Hamdallah und die Kabinettsmitglieder auf, ihre Entscheidung zu überdenken. Tourismusministerin Rula Ma‘ajah wies die Kritik zurück. Die Regierung erkenne Ostern als offiziellen Feiertag für palästinensische Christen an, aber nicht für die gesamte Bevölkerung. Ein entsprechendes Gesetz sei 2005 verabschiedet worden. In den palästinensischen Gebieten gehört die Mehrheit der Christen der griechisch-orthodoxen Kirche an. Sie feiert das diesjährige Osterfest am kommenden Sonntag – also fünf Wochen später als Protestanten und Katholiken. (eh)

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