Das Hin und Her um die Einwanderung von Juden aus Äthiopien scheint beendet: Am Donnerstag hat die Regierung in Jerusalem beschlossen, die verbleibenden etwa 9.000 äthiopischstämmigen Juden nach Israel zu holen. Rund 1.300 der sogenannten Falaschmura sollen noch in diesem Jahr ins Land kommen. Die jüdischen Vorfahren der Falaschmura waren unter Zwang zum Christentum konvertiert.
Das Thema beschäftigt Israel seit Jahren. Im August 2013 hatte die damalige Regierung erklärt, die Einwanderung aus Äthiopien sei abgeschlossen. Allerdings warteten noch etwa 9.000 Falaschmura, deren jüdische Identität umstritten war, in Übergangslagern auf ihre Einreise nach Israel. Viele Familien waren getrennt. In den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Protesten von Familienangehörigen, die bereits nach Israel einwandern durften. Im vergangenen November hat die Regierung der Einwanderung schließlich zugestimmt, aus humanitären Gründen und zum Zwecke der Familienzusammenführung.
Anfang März sah sich die Regierung jedoch gezwungen, die Entscheidung aus finanziellen Gründen zurückzunehmen. Das Finanzministerium lehnte die Finanzierung der Einwanderung ab. Es berief sich dabei auf ein Gesetz, das vier Tage nach der im November genehmigten Einwanderung beschlossen wurde. Dieses verlangt, dass die Finanzierung geklärt sein muss, bevor ein Projekt oder Neuausgaben genehmigt werden.