Die antike jüdische Siedlung Magdala ist immer wieder für Überraschungen gut. Nun haben Archäologen an der Ausgrabungsstätte am Westufer des Sees Genezareth eine Bronzeschaufel und einen Krug entdeckt. Sie sind etwa 2.200 Jahre alt und stammen damit aus der Zeit des zweiten jüdischen Tempels. Die verzierte Schaufel diente zum Transport von Asche, wie die Israelische Altertumsbehörde (IAA) mitteilte.
Die Archäologin Dina Avschalom-Gorni leitet die Ausgrabungen von Magdala gemeinsame mit Arfan Nadschar. Avschalom-Gorni kommentierte den Fund mit den Worten: „Die Schaufel, die gefunden wurde, ist eine von zehn, die im Land aus der Zeit des zweiten Tempels bekannt sind.“ Jahrelang seien Forscher davon ausgegangen, dass solche Räucherschaufeln im Altertum ausschließlich für rituelle Zwecke vorgesehen waren – zur Entfernung von Räucherwerk, das in Zeremonien verbrannt wurde. Doch mittlerweile seien solche Schaufeln auch in einem nicht-kultischen Kontext aufgetaucht.
Weiter teilte Avschalom-Gorni mit: „Die Räucherschaufel und der Krug, die in unserer Ausgrabung gefunden wurden, lagen nebeneinander auf dem Fußboden in einem Raum bei den Lagerhäusern. Er grenzte an die Hafenanlage einer großen jüdischen Siedlung an, am Ufer des Sees Genezareth, in der späten Epoche des zweiten Tempels.“ Möglicherweise habe eine jüdische Familie in Magdala die Gegenstände als Erbstücke in dem Lagerraum aufbewahrt. „Oder sie könnten auch für tägliche Arbeiten verwendet worden sein.“