Es ist ein schwerer Schlag für den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu: Das Oberste Gericht hat den von ihm forcierten Deal zur Erschließung des Erdgasfeldes „Leviathan“ in Teilen für illegal erklärt. Am Sonntag gab der Gerichtshof die Entscheidung bekannt. Er gewährt der Regierung ein Jahr Zeit, um die kritischen Aspekte des Abkommens zu korrigieren.
Netanjahu sagte einige Stunden nach dem Gerichtsentscheid: „Die Entscheidung des Obersten Gerichtes ist eine ernste Bedrohung für die Entwicklung von Israels Gasreserven. Israel wird als Land mit übertriebener Einmischung der Justiz angesehen, in dem es schwierig ist, Geschäfte zu machen. Natürlich sollte niemand feiern, dass das Gas möglicherweise tief unter dem Meer bleibt und dass Hunderte Milliarden Dollar Israels Bürger nicht erreichen werden.“ Nun werde nach Wegen gesucht, um „den beträchtlichen Schaden zu überwinden, der der israelischen Wirtschaft durch diesen rätselhaften Gerichtsentscheid entsteht“.
Energieminister Juval Steinitz sprach laut der Zeitung „Jerusalem Post“ von einem „Schritt zurück“. Nach Jahren der Verzögerungen „habe ich dieses Rahmenwerk um der israelischen Bürger willen formuliert“, teilte er mit. Er sei enttäuscht, dass die Entscheidung gerade gekommen sei, als die Entwicklung des Gasfeldes „Leviathan“ beginnen sollte. Doch hoffe er, dass die wesentlichen Aspekte gerettet werden könnten „um das Staates Israel willen“.