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Wasserverschmutzung in Gaza betrifft auch Israel

GAZA (inn) – Cholera- und Typhusepidemien könnten die Folge eines stromlosen Klärwerkes im Gazastreifen sein. Eine israelische Umweltorganisation sieht darin auch eine Gefahr für Israel.
Dem Klärwerk im Gazastreifen mangelt es an Strom (Symbolbild)
Die israelische Umweltorganisation „EcoPeace“ hat am Donnerstag den Gazastreifen als „tickende Zeitbombe“ bezeichnet, schreibt die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Das einzige Klärwerk der Region sei stromlos. Das ungefilterte Abwasser könnte zur Verbreitung von Cholera- und Typhusepidemien führen. „Ja, es gibt zwar ein Klärwerk im Gazastreifen“, erläutert der Gründer und Leiter der Umweltorganisation „EcoPeace“, Gidon Bromberg, gegenüber der Zeitung. Es bekomme allerdings nicht genügend Strom, um überhaupt zu arbeiten. Täglich würden deshalb 90 Millionen Liter ungefiltertes Abwasser ins Mittelmeer geleitet – und es sickere auch ins Grundwasser. Wenn das Problem der Wasserverschmutzung nicht gelöst werde, drohe der Region eine ernsthafte Epidemiewelle.

Umweltverschmutzung kennt keine Grenzen

Das Verschmutzungsproblem werde auch Ägypten und Israel betreffen, ist sich Bromberg sicher. Vor allem Bürger, die im Umkreis des Gazastreifens wohnen, könnten die dann verbreiteten Epidemien zu spüren bekommen. Umweltverschmutzung mache nicht vor Grenzen halt. So funktioniere die Natur eben. Im Gazastreifen gibt es funktionierende Entsalzungsanlagen. Laut der Umweltorganisation „EcoPeace“ könnten diese aber nicht Schad- und Schmutzstoffe aus dem Wasser filtern. Die Wasserverschmutzung werde an Israels Küsten gespült. Das verseuchte Wasser könnte Auswirkungen auf die dortigen Entsalzungsanlagen haben. „Eventuell müssen sie geschlossen werden“, sagte Bromberg. Die israelische Wasserbehörde habe im Februar bereits eine Entsalzungsanlage in der südisraelischen Stadt Aschkelon für vier Tage schließen müssen. Bromberg hofft für die Lösung des Problems auf die israelische Regierung. Die Lieferung von Strom und Wasser in den Gazastreifen müsse erhöht werden. Das Klärwerk in Gaza bräuchte mindestens 3,5 Megawatt, um zu funktionieren. 11 Megawatt wären ein noch sicherer Wert. Die verantwortlichen Ministerien haben Bereitschaft signalisiert. Allerdings sei bislang noch nicht gehandelt worden. (mm)

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