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Rivlin plädiert in Moskau für neue UN-Schutztruppe im Golan

MOSKAU (inn) – Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin will die UN-Schutztruppe bei den Golanhöhen reaktivieren. Darüber sprach er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Treffen in Moskau.
Staatspräsident Rivlin reicht Wladimir Putin in Moskau die Hand
In Moskau hat der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin den russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Die Gespräche der beiden Präsidenten konzentrierten sich am Mittwoch laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ auf die Konsequenzen aus Russlands überraschendem militärischen Rückzug aus Syrien. Rivlin soll Putin zudem um eine Reaktivierung der Friedenstruppe der Vereinten Nationen gebeten haben, die für die Überwachung der Golanhöhen zuständig ist, berichtet die Zeitung. Mitarbeiter dieser UN-Mission, welche die israelisch-syrische Grenze auf den Golanhöhen überwachen, waren in den vergangenen Jahren immer wieder von Rebellen oder Soldaten des syrischen Machthabers Baschar al-Assad beschossen und entführt worden. Ein Großteil der Truppe verließ wegen der chaotischen Zustände die Region.

Hisbollah größter Feind Israels

Weder dem Iran noch der Hisbollah erlaube Israel, sich militärisch auf den Golanhöhen festzusetzen, betonte Rivlin. Die schiitische Hisbollah-Miliz sei der größte Feind des jüdischen Staates. Rivlin äußerte die Befürchtung, die vom Iran unterstützten Kämpfer könnten aus Damaskus mit Waffen beliefert werden. Der Iran und die Hisbollah dürften auf keinen Fall gestärkt aus dem gesamten Prozess hervorgehen. Auch für Putin habe die Sicherheitsfrage im Nahen Osten eine wesentliche Rolle bei dem Gespräch gespielt, schreibt die „Jerusalem Post“. Dem russischen Präsidenten sei es aber ebenso um die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen beider Länder gegangen. In den vergangenen Monaten habe es dazu zwischen Russland und Israel bereits auf dem höchsten Level Gespräche gegeben. Mit dem baldigen Besuch von Premierminister Benjamin Netanjahus sollen diese fortgesetzt werden.

Gemeinsame Geschichte beider Staaten

Der russische Staatspräsident betonte die historischen Verbindungen der beiden Länder. „Es leben über 1,5 Millionen ehemalige Sowjetbürger in Israel“, sagte Putin. Diese Russisch sprechenden Menschen hätten russische Kultur und Mentalität nach Israel gebracht. Die familiären Verbindungen in die Heimat seien noch stark. Und das gebe der Beziehung zwischen Israel und Russland einen „einzigartigen Geschmack“. „Unsere beiden Länder haben eine lange gemeinsame Geschichte“, sagte Rivlin. Israel und Russland hätten schon häufig zusammengearbeitet. Beide Länder hätten ihre Erfahrungen mit Terror und Fundamentalismus gemacht. „Als Jude werde ich nie den Sieg der Roten Armee über die Nationalsozialisten vergessen“, dankte Rivlin. Viele Holocaust-Überlebende würden immer in Erinnerung behalten, dass ihre Befreier damals sowjetische Soldaten waren. (mm)

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