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Verbaler Schlagabtausch zwischen Netanjahu und Cameron

JERUSALEM / LONDON (inn) – Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und der britische Regierungschef David Cameron haben sich aus der Ferne einen verbalen Schlagabtausch geliefert. Streitpunkt waren israelische Wohnungen im Ostteil Jerusalems.
Benjamin Netanjahu (links) und David Cameron sind sich uneins, was Ostjerusalem betrifft (Archivbild)
Cameron hatte am Mittwoch gesagt, Israels Bauarbeiten im Ostteil Jerusalems seien „wahrlich schockierend“, auch für ihn als Freund des jüdischen Staates, der Jerusalem als dessen Hauptstadt betrachte. „Ich bin dafür bekannt, ein starker Freund Israels zu sein“, erklärte Cameron, „aber ich muss sagen, dass ich bei meinem ersten Besuch in Jerusalem und einer Tour durch diese wunderbare Stadt gesehen habe, wie Ostjerusalem praktisch eingekreist und besetzt wird, war wahrlich schockierend“. Cameron machte die Bemerkungen bei seiner wöchentlichen Fragestunde im Parlament. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu zeigte sich am Donnerstag nach einem Bericht der Online-Zeitung „Times of Israel“ verärgert über die Aussagen. „Nur die israelische Souveränität in Jerusalem sorgt dafür, dass Recht und Ordnung für alle gelten, auch für die arabischen Bewohner“, sagte er. Cameron habe wohl vergessen, dass es der israelische Staat sei, der die Hamas und die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) davon abhalte, die heiligen Stätten im Land zu zerstören, so wie es der IS in anderen Ländern tue.

Bürgermeister: Cameron kennt sich wohl nicht aus

Netanjahu gab seine Reaktion auf Cameron nicht in einer offiziellen Erklärung, sondern am Rande eines Termins bekannt, berichtet der Fernsehsender „Kanal 2“. Ebenfalls am Donnerstag hatte Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat gesagt, Cameron kenne sich in der Region wohl nicht so genau aus. Zudem kritisierte der Politiker das Vereinigte Königreich für dessen Politik während der britischen Mandatszeit von 1923 bis 1948. Er frage sich, sagte Barkat, was Cameron denn so schockierend finde – „die israelischen Investitionen in Schulen, Infrastruktur und Gemeindezentren in Ostjerusalem“? Die „Times of Israel“ vermutet, dass Cameron höchstwahrscheinlich von seinem Besuch in Jerusalem 2007 gesprochen hatte. Damals waren weder er noch Barkat in ihren Ämtern. In Ostjerusalem leben etwa 200.000 Juden und 300.000 Palästinenser. Die meisten jüdischen Viertel wurden nach 1967 gebaut. (mb)

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