Die israelisch-deutsch-amerikanische Produktion „Junction 48“ von dem jüdischen Regisseur Udi Aloni hat am Samstag den Publikumspreis als bester Spielfilm der Berlinale gewonnen. Das Werk erzählt die Geschichte von Kareem, einem arabischenRapper, der seinen Alltag in der Stadt Lod östlich von Tel Aviv ziellos mit gelegentlichen Bürojobs und seinen mit Drogen handelnden Freunden verbringt.
Kareem erlebt schwere Schicksalsschläge: Bei einem Autounfall stirbt sein Vater, seine Mutter bringt der Vorfall in den Rollstuhl. Schließlich findet Kareem in der Welt des Hip Hop sein Zuhause. In der Nachbarschaft droht dem Haus eines Freundes der Abriss durch die Regierung. So sprechen sich Kareem und seine Freundin Manar gemeinsam musikalisch gegen eine Unterdrückung durch die israelische Gesellschaft aus. In ihren Liedern geht es zudem um den Kampf gegen die Gewalt in ihrer eigenen, konservativen Gemeinde, die von patriarchalischen Ehrgefühlen geprägt ist und ihren unabhängigen Lebensentwurf bedroht.
Die Geschichte gleicht in einigen Punkten dem Lebensweg von Hauptdarsteller Tamer Nafar. Er ist Frontmann von DAM, der ersten palästinensischen Rap-Gruppe und Sprachrohr der jungen arabischen Generation. In seinen Texten geht es unter anderem um die Hoffnung auf ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Juden und Arabern. Der jüdische Filmemacher Aloni und Nafer haben die Geschichte von „Junction 48“ gemeinsam entwickelt.