Eine Anordnung der amerikanischen Zollbehörde, Siedlungsprodukte nicht länger als israelisch anzusehen, sorgt für Unmut in Israel. Der stellvertretende israelische Verteidigungsminister Eli Ben-Dahan erklärte, die USA seien zwar ein enger Freund des Staates Israel, doch auch für Israel gebe es „rote Linien“. „Produkte zu kennzeichnen bedeutet, Siedlungen in Judäa und Samaria zu entrechten. Das ist etwas, was Freunde nicht tun.“
Die Anordnung vom 23. Januar besagt, dass Produkte aus den Siedlungen nicht den Namen „Israel“ als Herkunftsort tragen dürfen; dies sei „nicht hinnehmbar“. Anstatt dessen müssen amerikanische Importeure „Westjordanland“ angeben. Damit tragen Siedlungsprodukte die gleiche Herkunftsbezeichnung wie die palästinensischen Produkte.
Das US-Außenministerium erklärte dazu, bei der Anordnung gehe es darum, das Westjordanland nicht als Teil Israels anzusehen. Nach einem Bericht des Nachrichtenportals „Arutz Scheva“ erfolgte die Anordnung nach Beschwerden von Palästinensern und linksgerichteter Gruppen in den USA. Diese beanstandeten, dass eine Regelung von 1995 nicht konsequent umgesetzt werde. Wer genau hinter der Beschwerde steht, sagt das Nachrichtenportal nicht.