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Blutiges Wochenende: Sechs Palästinenser bei Anschlagsversuchen getötet

JERUSALEM (inn) – Am Wochenende haben Palästinenser im Westjordanland und bei Jerusalem mehrere Anschläge auf Juden versucht. Dabei wurden sechs Angreifer von israelischen Sicherheitskräften erschossen.
Nahe des Damaskustors haben am Sonntag zwei Palästinenser das Feuer auf israelische Polizisten eröffnet
Am Sonntagabend haben zwei Palästinenser am Damaskustor zur Jerusalemer Altstadt das Feuer auf israelische Polizisten eröffnet. Die Sicherheitskräfte erwiderten die Schüsse. Dabei wurden die Angreifer getötet. Die Polizei teilte am Montag mit, einer der Attentäter, Omar Ahmed Amru, sei palästinensischer Polizist gewesen. Bei dem zweiten Angreifer handelte es sich um Mansur Jasser Schawamra. Beide stammten aus dem Westjordanland. Nahe Dschenin wurden am Sonntagmorgen zwei Palästinenser bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten getötet. Israelische Siedler hatten die Soldaten gerufen, weil sie, in ihren Autos sitzend, von Palästinensern mit Steinen beworfen worden waren. Als die Soldaten eintrafen, eröffneten Palästinenser das Feuer auf diese. Die Armeeangehörigen erwiderten die Schüsse. Dabei wurden die Angreifer getötet. Bei ihnen handelt es sich um zwei 15-jährige Palästinenser, Nihad und Fuad Wakid, aus der Ortschaft Araka. Die beiden Leichen übergab die Armee dem Roten Kreuz. An der Beisetzung am Sonntagnachmittag nahmen Hunderte Palästinenser teil. Die Eltern der Getöteten behaupten laut der Tageszeitung „Ha‘aretz“, ihre Kinder seien unschuldig. Sie hätten nicht auf die Soldaten gefeuert, sondern seien auf dem Farmland der Familie nahe des Sicherheitszaunes herumgeschlendert. Ebenfalls am Sonntag versuchte ein Palästinenser nahe Jerusalem, Polizisten mit einem Messer anzugreifen. Dabei wurde der 17-Jährige erschossen. Der Vorfall ereignete sich am Masmuria-Checkpoint. Bei dem Angreifer handelte es sich um Naim Ahmad Jussif Safi aus der Ortschaft Al-Ubedija bei Bethlehem.

Untersuchung wegen Gewalt gegen Rollstuhlfahrer

In Hebron versuchte am Sonntagnachmittag zudem eine Palästinenserin, einen Grenzpolizisten zu erstechen. Sicherheitskräfte eröffneten das Feuer auf die Angreiferin. Dabei wurde die 14-Jährige schwer verwundet. Nach dem Vorfall hatten sich Dutzende Palästinenser am Ort des Geschehens versammelt. Die Armee versuchte, die Menge zu zerstreuen. Dabei hat ein Grenzpolizist mit Gewalt einen Rollstuhlfahrer umgestoßen. Ein Umstehender hat den Vorgang gefilmt und das Video im Internet verbreitet. Die Polizei hat eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet. Am Samstagmorgen versuchte eine Palästinenserin bei Hebron, einen Soldaten zu erstechen. Sie wurde von Sicherheitskräften erschossen. Der Soldat wurde leicht verwundet. Bei der Angreiferin handelte es sich um die 18-jährige Kalsar al-Awiwi aus Hebron. Ihre sterblichen Überreste wurden den palästinensischen Behörden übergeben. Unterdessen hat Israel am Samstag die sterblichen Überreste von Ahmad Abu Scha‘aban an seine Familie in Ostjerusalem übergeben. Der Palästinenser war bei einer versuchten Messerattacke auf dem Jerusalemer Busbahnhof im Oktober erschossen worden. Die israelischen Behörden hatten seine Leiche zurückbehalten, ebenso die Überreste zahlreicher weiterer Terroristen. Israel will verhindern, dass die Attentäter bei den Beisetzungen als Helden gefeiert werden. Oftmals rufen Gäste bei solchen Gelegenheiten zu weiteren Anschlägen auf. Scha‘abans Familie habe die Leiche unter mehreren Bedingungen erhalten. Unter anderem musste sie zustimmen, dass nur 14 Trauergäste an dem Begräbnis teilnehmen. Zudem musste die Beisetzung in der Nacht stattfinden.

Uneinigkeit im Umgang mit Leichen der Terroristen

Mehrere Politiker, darunter Premierminister Benjamin Netanjahu, befürworten es, die sterblichen Überreste von Terroristen erst mit Verzögerung an die Familien zu übergeben. Sie erhoffen sich, dass dem Getöteten später weniger Aufmerksamkeit zukommt und weniger Gäste an der Beisetzung teilnehmen. Verteidigungsminister Mosche Ja‘alon sowie weitere Vertreter des Militärs sind jedoch gegen diese Praxis. Ihrer Ansicht nach erhöhe sie den Ärger unter den Palästinensern und untergrabe die Arbeit der palästinensischen Sicherheitskräfte, die mit Israel kooperieren. Diese Meinungsverschiedenheit hat dazu geführt, dass Leichen im Westjordanland schneller an die Angehörigen zurückgegeben werden, da dort das Militärrecht gilt. Die Überreste von in Israel getöteten Attentätern werden sehr viel länger zurückbehalten, berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“. (dn)

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