Übertriebene Forderungen, unzählige Überstunden, Beleidigungen, Demütigungen und Wutausbrüche habe er hinnehmen müssen – so lauteten die Vorwürfe, die Meni Naftali gegenüber Sara Netanjahu erhob. Das Arbeitsgericht in Jerusalem gab dem ehemaligen Hausmeister der Residenz von Premierminister Benjamin Netanjahu am Mittwoch Recht. Der frühere Angestellte habe aufgrund der schlechten Behandlung und der Nichtbezahlung von Überstunden Anspruch auf eine Entschädigung von umgerechnet rund 39.000 Euro, urteilte Richterin Dita Pruginin.
Zeugenaussagen belegten, dass die Angestellten in der Residenz des Premierministers lange und zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten mussten. Das Personal habe ständig gewechselt und aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen habe es einen andauernden Personalmangel gegeben, schrieb Pruginin laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. In dem Urteil heißt es weiter, gerade die Residenz des Premierministers müsse als Vorbild dienen und ein Ort sein, an dem die Arbeitsrechte gewahrt würden.