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Rivlin würdigt muslimische Richter

JERUSALEM (inn) – Sieben neue Richter treten ihren Dienst an den islamischen Gerichtshöfen in Israel an. Am Dienstag hat Staatspräsident Reuven Rivlin die Kadis empfangen – und einen Wunsch an die Justiz geäußert.
Rivlin (1. Reihe, 2.v.r.) und Schaked mit den islamischen Richtern
„Ihre heutige Ernennung dient direkt und fühlbar der gesamten muslimischen Gemeinschaft Israels.“ Mit diesen Worten hat Israels Staatspräsident Reuven Rivlin sieben neue Richter gewürdigt. Zwei von ihnen werden am islamischen Berufungsgericht arbeiten, die fünf anderen an regionalen Gerichten. Bei der Zeremonie am Dienstag waren auch Justizministerin Ajelet Schaked und der Präsident des Berufungsgerichtes, Daud al-Seini, zugegen. „Die heutige Zeremonie ist besonders ergreifend“, sagte Rivlin laut einer Mitteilung des Präsidialamtes. Denn die vorige derartige Ernennungszeremonie für Kadis in der Residenz des Präsidenten liege mehr als sechs Jahre zurück. „Ihre Vereidigung heute ist ein Beitrag zur wichtigen Arbeit des Ernennungsausschusses, dem ich persönlich danken möchte. Die neuen Kräfte, die sich heute der Scharia-Justiz anschließen, bringen einem der ältesten und wichtigsten Justizsysteme in Israel neue Frische, Kraft und Geist.“

Hoffnung auf weibliche Kadis

In seiner Ansprache wies Rivlin darauf hin, dass in einigen islamischen Ländern mittlerweile weibliche Kadis an den Scharia-Gerichten dienten. Dazu gehörten Ägypten, Jordanien, der Sudan, Malaysia oder die Vereinigten Arabischen Emirate. Selbst die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) habe Richterinnen. Dies erhoffe er sich auch für die islamischen Gerichte in Israel. Zum Abschluss zitierte das Staatsoberhaupt aus dem Koran (Sure 57,25): „Wir haben doch (im Lauf der Zeit) unsere Gesandten mit den klaren Beweisen (zu den Menschen) geschickt und die Schrift und die Waage mit ihnen herabkommen lassen, damit die Menschen für Gerechtigkeit sorgen würden.“ Rivlin hielt sich dabei an die hebräischen Übersetzung seines Vaters und fügte an: „Wenn Schrift und Waage in Ihren Händen sind, wünsche ich Ihnen Erfolg beim Wahren der Gerechtigkeit.“

Schaked: Richterinnen im Geiste der Unabhängigkeitserklärung

Justizministerin Schaked schloss sich dem Wunsch nach Frauen an den islamischen Gerichten an: „Es gibt keinen Anlass, warum Israel, als demokratischer und progressiver Staat, sich nicht nach diesen Winden des Wandels ausrichten sollte“, sagte sie mit Bezug auf andere islamische Staaten. Dies wäre „im Geiste der Unabhängigkeitserklärung, die festsetzt, dass der Staat auf gleichen Rechten für all seine Bürger ungeachtet von Religion, Rasse oder Geschlecht gegründet sein wird“. Es sei begrüßenswert, dass der arabische Sektor gewillt ist, einen solchen Schritt zu unterstützen und alles Notwendige dafür zu tun. (eh)

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