Sie wollen inmitten der Wüste wohnen, am Toten Meer, oder nahe biblischer Stätten: Viele Touristen finden im Westjordanland Unterkunft bei Privatleuten. Über die Internetplattform „Airbnb“ ist es problemlos möglich, eine Bleibe auszuwählen. Für Anwohner ist das ein gutes Geschäft; für Touristen ein Schnäppchen; Palästinensern ist es ein Dorn im Auge.
Denn auch wer bei „Airbnb“ unter dem Begriff „Israel“ sucht, findet Angebote in israelischen Siedlungen. Vergangene Woche hat sich der Generalsekretär der „Palästinensischen Befreiungsorganisation“ (PLO) Saeb Erekat deswegen brieflich beschwert; er wandte sich dazu an Brian Chesky, den amerikanisch-jüdischen Milliardär und Mitbegründer von „Airbnb“. Erekat warf Chesky vor, „israelischen Kolonialismus in Palästina“ zu verfestigen.
Der Fatah-Politiker forderte Chesky laut der Zeitung „Jerusalem Post“ auf, die Angebote im Westjordanland „sofort“ zu löschen. Die Weltgemeinschaft sehe die Siedlungen als illegal an. „Airbnb“ habe die juristische und moralische Verantwortung, für glaubhafte und legale Angebote zu sorgen.