„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.“ (Lukas 2,1-6)
Das sind die vertrauten Worte der Weihnachtsgeschichte aus der Lutherbibel. Lukas versteht die Weltgeschichte als Heilsgeschichte. Der Messias kommt zu einem bestimmten Zeitpunkt in die Welt: In Rom regiert Augustus. Statthalter Quirinius herrscht über die Provinz Syrien. Das war der römische Begriff des Landes zwischen dem Mittelmeer und Damaskus. Zur Zeitangabe kommt die Ortsangabe: Bethlehem. Josef und Maria ziehen in die alte Davidsstadt. Genau dort soll der messianische König der Endzeit aus dem Hause Davids zur Welt kommen. Den Hinweis auf Bethlehem erhalten auch die Sterndeuter aus dem Morgenland, die zunächst vergebens in der Hauptstadt Jerusalem nach dem neugeborenen König gefragt hatten. Die Schriftgelehrten sagten: „In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.“