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Der Geburtstag des Propheten

Der islamische Kalender ist vor allem zur Bestimmung der muslimischen Festtage von Bedeutung. Diese hängen oft mit dem Leben des islamischen Propheten Muhammad zusammen. Ob dessen Geburtstag Anlass zum Feiern ist, ist in der muslimischen Welt nicht ausgemacht.
Zum Prophetengeburtstag werden die Moscheen häufig hell beleuchtet, der Tag wird vielfach als Lichterfest begangen
Am zwölften Tag des Monats Rabi al-Awwal, dem dritten Monat des islamischen Kalenders, wird der „Maulid an-Nabi“ begangen, der Ehrentag anlässlich der Geburt Muhammads. Erste Hinweise, dass dieser Tag öffentlich gefeiert wurde, gibt es aus dem späten zwölften Jahrhundert. Heute wird dieser Tag oft als Lichterfest gestaltet, bei dem viele Moscheen erleuchtet sind. In den Moscheen kommen Gläubige zusammen, die Geschichten und Legenden aus dem Leben des Propheten lesen und erzählen. Im Jahr 2015 fällt der 12. Rabi al-Awwal auf den 24. Dezember. In Indien, Pakistan, Indonesien und Malaysia wird der Tag feierlich begangen – in letzteren beiden ist er sogar Staatsfeiertag. In vielen Teilen der arabischen Welt hat er hingegen fast keine Bedeutung. Muslimische Religionsgelehrte, die sogenannten Ulama, protestieren weitgehend gegen die Rituale des Prophetengeburtstages. Diese verstießen gegen das muslimische Gesetz, die Scharia. Doch trotz der Bemühungen, die Praxis auszumerzen, halten sich die Festlichkeiten zum Prophetengeburtstag in Nordafrika und den oben genannten Ländern.

Kaum Feiern in den Palästinensergebieten

In Nordafrika ist der Prophetengeburtstag neben dem Opferfest, dem „Eid al-Adha“, und dem Fest des Fastenbrechens, dem „Eid al-Fitr“, einer der wichtigsten Feiertage. Denn zusätzlich zu den staatlichen Zuschüssen an den Höfen und prachtvoll ausgerichteten Paraden ist der Maulid auch innerhalb des Volkes beliebt. Der Tag wird auf sehr unterschiedliche Art und Weise begangen. Es herrscht eine fröhliche Atmosphäre und es gibt viele Festmale. Süßigkeiten und Geschenke werden verteilt und man trägt festliche Kleidung. Es wird musiziert und getanzt. Unter dem Einfluss der sufischen Bruderschaften besucht man Gräber von muslimischen Gelehrten, und mystische Gesänge sind auf den Straßen zu hören. In Israel und den palästinensischen Gebieten werden die Feierlichkeiten als unzulässige Neuerung vielfach abgelehnt. Muhammad und seine Begleiter hätten den Geburtstag mit Fasten und nicht mit Feiern begangen. Zudem ist das Datum des Geburtstags des Propheten nicht gesichert. Eine Lehrerin aus Galiläa erzählt: „Für uns ist der Maulid lediglich ein Gedenktag. Wir haben keine Feiern oder bestimmte Gewohnheiten wie zu den großen Festen. In den Schulen erzählt man den Kindern Geschichten von der Geburt des Propheten Muhammad, aber ansonsten gibt es keine bestimmten Rituale.“ (mh)

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