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Netanjahu fordert Unterstützung bei UN

PARIS (inn) – Auf der Klimakonferenz in Paris dient Umweltschutz als politisches Kapital. Zudem kommt es zu außergewöhnlichen Begegnungen. Und über allem wacht ein israelischer Sicherheitsballon.
Mit der Redezeit im Blick: Netanjahu stellt israelische Umweltlösungen vor
Die Sorge um das Klima führt zusammen: Auf der Pariser Klimakonferenz begegneten sich der israelische Premier Benjamin Netanjahu und der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, offiziell zum ersten Mal seit fünf Jahren. Für das Gruppenfoto mit den anderen Staatenlenkern schüttelten sie sich die Hände und tauschten einige Worte aus. Dass das alles andere als ein neues Tauwetter zwischen Israelis und Palästinensern bedeutet, stellten beide danach auf ihre Weise klar. Das Händeschütteln gehöre zum Protokoll, versicherte Netanjahu. Und Abbas nutzte seine Rede, um Israel für Umweltverschmutzungen in den Autonomiegebieten verantwortlich zu machen. Israel verübe „ökologische Angriffe“, sagte er laut dem Nachrichtendienst „i24 News“. „Unsere Ressourcen werden ausgenutzt, unsere Bäume entwurzelt, unsere Landwirtschaft zerstört.“ In seiner Rede warb er zudem für neue Friedensverhandlungen.

Zusammenarbeit mit Bedingungen

Netanjahu nutzte seine Rede, um israelische Errungenschaften im Bereich Energieeffizienz herauszustellen. Der jüdische Staat sei führend im Umgang mit Wasserverwertung und Sonnenenergie. „Israel ist ein kleines Land mit großen Ideen. Wir brennen darauf, sie mit euch zu teilen“, sagte er seinen Zuhörern laut Mitteilung des Außenministeriums. Dieses Angebot verwandelte er gleich aber auch in politisches Kapital: Wer mit Israel zusammenarbeiten möchte, darf in Zukunft nicht mehr bei den Vereinten Nationen systematisch gegen Israel stimmen. Netanjahu erklärte laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“, mit dieser Forderung in Zukunft öfter an die mit Israel freundschaftlich verbundenen Länder herantreten zu wollen. „Sie werden diese Forderung in Zukunft mehr und mehr hören. Das ist unsere natürliche Erwartung.“ Die Kooperation bezieht sich nicht nur auf den Klimawandel, sondern auch auf den Schutz vor Terrorismus. Netanjahu erklärte, eine Reihe von Staatenlenkern seien an ihn mit diesem Anliegen herangetreten, darunter auch Araber. „Die Leute verstehen, dass Israel eine große Regionalmacht und eine Weltmacht in Cyber-Technologie ist. Sie verstehen, dass wir im Kampf gegen Terrorismus und radikalen Islam helfen können.“ Wie das passiert, können die Beteiligten vor Ort sehen: Die Pariser Polizei nutzt für die Konferenz einen in Israel entwickelten Überwachungsballon, den „Skystar 180“ vom Unternehmen „RT“ in Jafne. Die darauf installierten Kameras stammen vom ebenfalls israelischen Unternehmen „Controp“ in Hod HaScharon. Die Konferenz findet nur zwei Wochen nach den Terroranschlägen auf mehrere Ziele in Paris statt. Netanjahu ist bereits am Montagabend abgereist, aber eine 70-köpfige Delegation bleibt während der zweiwöchigen Konferenz vor Ort. Dort stellen die Mitglieder drei Projekte vor: Zusammen mit Bayern zeigen sie umweltfreundliche Kühlschränke; zusammen mit dem Jüdischen Nationalfond präsentieren sie das Projekt „Entwaldung“; das Außenministerium zeigt erneuerbare Energien. (df)

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