Das Jerusalemer Bezirksgericht hat am Montag zwei minderjährige Juden wegen Mordes an dem arabischen Jugendlichen Muhammad Abu Chdeir für schuldig befunden. Das Urteil für den erwachsenen Hauptbeschuldigten Josef Ben-David steht noch aus. Bei ihm werden psychische Probleme vermutet. Die drei Israelis hatten die Tat bereits gestanden. Das Strafmaß für die Minderjährigen, deren Namen nicht öffentlich bekannt gegeben werden, wird wie üblich zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.
Abu Chdeir war am 2. Juli 2014 von den Dreien entführt und bei lebendigem Leibe verbrannt worden. Den Erkenntnissen der Richter zufolge hatten die Israelis drei Stunden lang nach einem „passenden Opfer“ gesucht. Um vier Uhr morgens sahen sie dann Abu Chdeir, der sich auf dem Weg zur Moschee befand. Sie hielten ihn fest und würgten ihn, bis er bewusstlos wurde. Anschließend brachten sie ihn in den Jerusalemer Wald. Während einer der Minderjährigen im Auto wartete, schlug Ben-David den Araber mit einer Brechstange blutig. Er und der andere Minderjährige setzten den Bewusstlosen schließlich in Brand.
Die Tat bezeichneten die drei als Vergeltung. Zwei Tage zuvor waren die Leichen der drei Talmudschüler Ejal Jifrach, Gil-Ad Scha‘ar und Naftali Frankel in einem Waldstück bei Jerusalem entdeckt worden. Die Morde führten letztlich zum Beginn der 50-tägigen Operation „Starker Fels“ gegen die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen.