Ban Ki-Moon empfindet „tiefste Anteilnahme mit den Bürgern des Staates Israel“. Dies hat der Generalsekretär der Vereinten Nationen am Dienstag verlauten lassen – und seine Wertschätzung gegenüber dem vor 20 Jahren ermordeten Regierungschef Jitzhak Rabin bekundet. Dieser „widmete sein Leben der Sicherheit seines Heimatlandes“, heißt es in der Erklärung. Ban erinnerte auch an den oft zitierten Satz des israelischen Politikers: „Man schließt Frieden nicht mit Freunden; man kann Frieden nur mit Feinden schließen.“
Rabin sei für seine Annäherung an die Palästinenser durch viele verunglimpft worden, erklärte der UN-Generalsekretär. Dann habe ihn ein Gegner des Friedensprozesses ermordet, „gerade als der Augenblick eines historischen Durchbruches war“. In den 20 Jahren nach dem Mord hätten „Terror, die Ausweitung der Siedlungen und das Blockieren des Fortschrittes bei der Umsetzung israelisch-palästinensischer Abkommen wiederholt Hoffnungen erschüttert“.
Ban ergänzte: „Heute werden die Stimmen der Mehrheit, die Frieden unterstützt und Gewalt ablehnt, durch die aufrührerische Rhetorik und schockierende Aktionen von Extremisten auf allen Seiten übertönt.“ Rabin sei ein „heldenhafter Mann des Friedens“. Der UN-Generalsekretär rief alle Parteien auf, fest gegen Gewalt und Hetze zu stehen. Sie sollten sich von Rabins Erkenntnis leiten lassen, „dass der Weg zu echter Sicherheit und Stärke über Dialog und Kompromiss geht“.
Am 4. November 1995 hatte der jüdische Extremist Jigal Amir den damaligen Premier Rabin während einer Friedenskundgebung in Tel Aviv erschossen. Israel beging den 20. Jahrestag nach dem jüdischen Kalender bereits am 25. Oktober in der Residenz des Präsidenten. Einen Tag später gedachte die Knesset des ermordeten Regierungschefs in einer Sondersitzung. Am vergangenen Samstag nahmen zudem zahlreiche Israelis an einer Kundgebung in Tel Aviv teil – dazu kam auch der ehemalige US-Präsident Bill Clinton. Das israelische Konsulat in New York plant für den heutigen Mittwochabend eine Gedenkzeremonie, zu der zahlreiche offizielle israelische Vertreter erwartet werden. (eh)