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Araberin hoffte auf Todesschuss von Soldaten

NAZARETH (inn) – Eine israelische Araberin muss sich seit Donnerstag vor Gericht verantworten, weil sie ein Messerattentat vorgetäuscht hat. Ermittlungen ergaben, dass die Frau niemanden töten, sondern „heldenhaften Selbstmord“ begehen wollte.
Auf dem Zentralen Busbahnhof im nordisraelischen Afula hatte eine Araberin ein Attentat vorgetäuscht (Archivbild)
Asra Sidane war am 9. Oktober im Busbahnhof von Afula mit einem Messer aufgetaucht. Sie habe sich so verhalten, also wolle sie Passanten angreifen. Dabei habe sie gehofft, von israelischen Sicherheitskräften erschossen zu werden, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“ unter Berufung auf die Anklageschrift. In Richtung einer Gruppe Soldaten habe die Frau mit gezücktem Messer gerufen: „Ihr seid Terroristen“. Als sie trotz mehrerer Aufforderungen die Waffe nicht fallen ließ, eröffneten Sicherheitskräfte das Feuer und setzten Sidane außer Gefecht. Sie wurde mit mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet, hat Sidane gegenüber der Polizei den Wunsch geäußert, zu sterben. Sie sei regelrecht verärgert gewesen, dass die Soldaten sie nicht erschossen haben. Die 29-Jährige ist geschieden und hat eine zehn Jahre alte Tochter. Für diese wurde ihr das Sorgerecht entzogen. Sie habe bereits mehrmals versucht, sich das Leben zu nehmen. Die Araberin habe sich unter anderem aufgrund der Scheidung in einem schwierigen emotionalen Zustand befunden. Laut der Staatsanwaltschaft sei sie eine Gefahr für sich selbst und andere Menschen. Es sei davon auszugehen, dass sie erneut versuchen werde, sich das Leben zu nehmen – auch auf die Gefahr hin, dass Unbeteiligte dabei zu Schaden kommen. Die Polizei ist bei ihren Ermittlungen zu dem Ergebnis gekommen, dass die Frau nicht vorhatte, Juden zu töten. Sidane steht nun nicht aufgrund eines versuchten Terroranschlags vor Gericht, sondern wegen krimineller Handlungen. Ein Verwandter Sidanes sagte gegenüber „Yediot Aharonot“, die Familie habe von Anfang an gewusst, dass die 29-Jährige nicht wegen Terrorismus angeklagt werde. „Jeder, der sie kennt, weiß, wie intelligent und erfolgreich sie ist. Sie hat nie andere verletzen wollen. Die Artikel beschreiben sie als Terroristin, das ist sehr unglücklich. Wir sind sicher, dass sie freigelassen wird und hoch erhobenen Hauptes nach Hause kommt.“ (dn)

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