Es ist eine spannungsreiche Einstellung: Gewalt abzulehnen, die einem widerfahren ist, und zugleich Verständnis zu zeigen. Die Niederländerin Marike Veldman befindet sich in diesem Spannungsfeld. Bei einem Anschlag am 14. Oktober in Südjerusalem erstachen zwei Araber die beiden Juden Haviv Chaim und Alon Goberberg und verletzten 15 weitere Menschen, darunter Veldman. Einer der Angreifer wurde getötet, der andere verletzt.
Rückblickend verurteilt die Niederländerin die Gewalt, sagt aber auch, dass sie den Frust der Araber verstehe. „Ich habe Kinder gesehen, die an Vorurteilen leiden.“ Sie muss es wissen, denn sie leitet ein Waisenheim für Araber in Jerusalem, das sie vor 32 Jahren gegründet hat. Dennoch sei der Frust keine Entschuldigung für die Gewalt. „Wie sie reagierten, was sie mir angetan haben – das ist einfach nur böse.“