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Brandanschlag auf Josefsgrab

NABLUS (inn) – Palästinenser haben in der Nacht zum Freitag das Josefsgrab bei Nablus in Brand gesetzt. An der Stätte entstand erheblicher Schaden. Verletzt wurde niemand.
Unter dem Schutz israelischer Soldaten pilgern jeden Monat zahlreiche Juden zum Josefsgrab
Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ berichtet, hatten jugendliche Palästinenser Molotowcocktails auf das Josefsgrab geworfen und es so in Brand gesteckt. Die palästinensische Feuerwehr löschte die Flammen noch vor Eintreffen der israelischen Armee. Die Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) ordneten eine Untersuchung an. Die Armee kündigte an, sie werde das Grab reparieren, damit Juden dort wieder beten können. Israels Außenministerium verurteilte den Brandanschlag scharf. Generaldirektor Dore Gold erklärte, der Vorfall beweise, dass „nur Israel die heiligen Stätten aller Religionen in Jerusalem schützen kann“. Der Übergriff demonstriere deutlich, was passieren würde, wenn die heiligen Stätten Jerusalems in den Händen der palästinensischen Führung wären.

Abbas verurteilt Brandstiftung

Der frühere israelische Außenminister Avigdor Lieberman (Israel Beiteinu) verglich nach dem Vorfall die PA mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). „Diese Brandstiftung zeigt, dass sich die Besatzung der Palästinensischen Autonomiebehörde nicht vom ‚Islamischen Staat‘ unterscheidet.“ Palästinenser würden durch Lügen der PA aufgehetzt, töteten Israelis mit Messern „und brennen jetzt heilige und historische Stätten nieder, so wie es der ‚Islamische Staat‘ im Irak und in Syrien tut“. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas verurteilte die Brandstiftung. Er habe die sofortige Instandsetzung des Heiligtums angeordnet, sagte Abbas am Freitag laut der Nachrichtenagentur dpa. Derartige Gewaltakte seien mit dem Kultur- und Religionsverständnis der Palästinenser nicht vereinbar.

Hintergrund

Die von Israelis „Kever Josef“ genannte Grabstätte wurde mehrmals von Palästinensern zerstört und schlussendlich zu einer Moschee umgebaut. Die palästinensische Polizei hatte nichts zum Schutz des Heiligtums unternommen. Rechtlich gesehen befindet sich die Grabstätte nach den Osloer Verträgen unter israelischer Hoheit. Um weitere Gewalt zu verhindern, hatte die israelische Regierung das Grab jedoch unter palästinensische Aufsicht gestellt. Die Stätte, an welcher Joseph, ein Sohn des Erzvaters Jakob, begraben liegt, befindet sich bei Nablus, dem biblischen Sichem. Unter dem Schutz israelischer Soldaten dürfen jüdische Pilger einmal im Monat die Stätte besuchen. Dabei kommt es häufig zu Zusammenstößen mit Palästinensern, die gegen diese Besuche sind. (dn)

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