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Weiterer Angriff am Montag

JERUSALEM (inn) – In Israel bleibt die Lage nach weiteren Messerangriffen angespannt. Die Jerusalemer Schulen nehmen jedoch ihren normalen Betrieb wieder auf. Eine arabische Knesset-Abgeordnete ruft zur „Volksintifada“ auf.
Mit einem vergrößerten Polizeiaufgebot versucht Israels Premier Netanjahu dem Terror zuvorzukommen (Archivbild)
Am Montagmorgen erschossen Sicherheitskräfte in der Jerusalemer Altstadt am Löwentor einen Palästinenser. Dieser versuchte, einen Sicherheitsbeamten mit einem Messer zu töten. Der Sicherheitsbeamte blieb unverletzt. Das Löwentor war vor mehr als einer Woche Schauplatz eines tödlichen Angriffs auf Juden geworden. Am Sonntagabend verwundete ein Araber vier Israelis bei einem Angriff an einer Bushaltestelle in Nordisrael zwischen Hadera und Afula. Der Terrorist fuhr seine Opfer, die auf den Bus warteten, zunächst mit dem Auto an. Dann stieg er aus und attackierte sie mit dem Messer. Die Polizei konnte ihn festnehmen, sucht aber noch nach einem möglichen Komplizen. Die Opfer – ein 14-jähriges Mädchen, eine 19-jährige Soldatin sowie zwei Männer von 20 und 45 Jahren – kamen zum Teil schwer verletzt ins Krankenhaus. Der Angriff bildet den Abschluss eines unruhigen Wochenendes.

Weitere Verstärkung gegen Terror

Der israelische Premier Benjamin Netanjahu verkündete am Sonntag, weitere Sicherheitskräfte zu mobilisieren, um Terrorangriffe zu unterbinden. In der Kabinettsitzung machte er einmal mehr die radikal-islamische Hamas, die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) sowie islamistische Bewegungen in Israel für die Unruhen verantwortlich. Diese würden mit Hetze die Menschen aufwiegeln. Hetze sieht Netanjahu aber auch bei arabischen Politikern in Israel. Er teilte mit, dass er die Äußerungen der Knesset-Abgeordneten Hanin Suabi durch Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein untersuchen lässt. Die Politikerin des Parteienbündnisses „Arabische Liste“ hatte Netanjahu zufolge zu einer „Volksintifada“ aufgerufen. „Hunderttausende Gläubige sollten zur Al-Aksa-Moschee gehen, um sich gegen Israels Verschwörung zu erheben, Gewalt gegen die Bewohner Ostjerusalems hinzunehmen“, zitiert Netanjahu die Worte Suabis, die ein Magazin der Hamas abgedruckt habe.

Aufrufe zur Deeskalation

Unterdessen bemühen sich außenstehende Politiker um eine Deeskalation der Lage. US-Außenminister John Kerry sprach in getrennten Telefonaten sowohl mit Netanjahu als auch mit dem Präsidenten der PA Mahmud Abbas. Er bot seine Unterstützung an. Auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini telefonierte mit Netanjahu und Abbas. Sie betonte, eine ausgehandelte Zwei-Staaten-Lösung sei der einzige Weg für einen dauerhaften Frieden. Die Arabische Liga plant für Dienstag eine Krisensitzung in Kairo. Trotz der angespannten Sicherheitslage haben Jerusalems weiterführende Schulen nach einem Streik wieder geöffnet. Lehrer und Eltern hatten mehr Schutzmaßnahmen gefordert. Wirtschaftsminister Arje Deri ging am Sonntagnachmittag darauf ein. Er ordnete an, dass Sicherheitsbeamte nun auch bis zum Ende des Unterrichtstages an Schulen bleiben und nicht, wie bislang üblich, mittags ihre Schicht beenden. (df)

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