Die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel finden ihren Ausdruck in einer besonderen Auszeichnung: dem Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreis. Diesen haben Kulturstaatsministerin Monika Grütters und ihre israelische Amtskollegin Miri Regev am Donnerstag verliehen. Mit dem Preis „wollen wir gemeinsam diejenigen fördern, die ganz entscheidend dazu beitragen, dass Israelis und Deutsche einander immer besser kennen und verstehen lernen“, sagte Grütters bei der Zeremonie in Berlin.
Deutsche Preisträgerin ist Ruth Achlama für ihre Übersetzung des Buches „Eine Wiener Romanze“ von Dan Vogel und des Buches „Taschach“ von Yoram Kaniuk aus dem Hebräischen. Nitza Ben-Ari wurde für die Übersetzung von Johann Wolfgang Goethes „Hermann und Dorothea“ geehrt. Yirmiyahu Yuval erhielt die Auszeichnung für die Übersetzung der „Kritik der reinen Vernunft“ von Immanuel Kant.
Grütters betonte laut einer Mitteilung der Bundesregierung, Übersetzer seien „wahre Brückenbauer zwischen unseren Kulturen – insofern ist der Preis eine großartige Chance für einen lebendigen Kulturaustausch zwischen unseren Ländern“. Übersetzer eröffneten den Zugang zum Hintergrund, zu anderen Sprach- und Gedankenwelten. Auf diese Weise ermöglichten sie es, den Vordergrund zu verstehen.
Die Kulturstaatsministerin ergänzte: „70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz und 50 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland sind wir von Herzen dankbar, Israel zu unseren engen Partnern und Freunden zählen zu dürfen.“ Zwar würden es niemals „normale“ Beziehungen sein. Doch seien in den letzten fünf Jahrzehnten Nähe entstanden und Vertrauen gewachsen. „Wir sind nicht nur in Verantwortung und Schmerz aneinander gebunden, sondern fühlen uns auch in Freundschaft und Versöhnung verbunden.“