Nach den zum Teil tödlichen Messerangriffen auf Israelis am Wochenende hat das israelische Sicherheitskabinett am Sonntag verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen Terrorismus beschlossen. Premier Benjamin Netanjahu hat am Sonntagabend angeordnet, Häuser von Terroristen schneller zu zerstören. Die Verwaltungshaft werde ausgeweitet. Sicherheitskräfte sollen Aufrührer vom Tempelberg und aus der Altstadt verbannen. Als weitere Maßnahme verhängte die israelische Regierung am Sonntag eine nie dagewesene Altstadt-Sperre für Palästinenser. „Wir gehen in einen Krieg bis auf den Tod gegen palästinensischen Terrorismus“, sagte Netanjahu laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas beschuldigte am Montag die israelische Regierung, mit diesen Maßnahmen die Situation weiter eskalieren zu lassen. „Die israelische Seite und die Regierung haben ein Interesse daran, die Dinge in einen Kreislauf der Gewalt zu zerren“, heißt es in einer Stellungnahme von Abbas‘ Büro, wie das israelische Nachrichtenportal „i24 News“ berichtet.
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon verurteilte die Gewalt in einer Stellungnahme vom Sonntag. Er sei „zutiefst besorgt“ über palästinensische Milizen, die die Angriffe auf Israelis gelobt hatten. Er forderte „alle Führer“ auf, die Gewalt zu verurteilen und „alles zu tun, um eine weitere Eskalation zu verhindern“.