Unter den zahlreichen altertümlichen Funden vom Tempelberg ist nun ein Unikat aufgetaucht: Der zehnjährige Matwej Zepliajew aus Russland, der als Freiwilliger beim „Tempelberg-Siebe-Projekt“ mitarbeitet, hat im Geröll ein altertümliches Siegel entdeckt.
„Das Siegel ist das erste seiner Art, das in Jerusalem gefunden wurde“, schwärmt Gabriel Barkay, der Mitgründer und Leiter des Archäologieprojekts, laut dessen Mitteilung. „Die Datierung des Siegels entspricht der historischen Epoche der Jebusiter und der Eroberung Jerusalems durch König David sowie des Baus des Tempels und des königlichen Verwaltungskomplexes durch seinen Sohn Salomo.“
Siegel aus dieser Zeit und mit ähnlichem Design seien bereits an anderer Stelle gefunden worden, etwa in Tel Beit Schemesch westlich von Jerusalem, erklärt Barkay weiter. Das Besondere an dem nun entdeckten Siegel sei, dass es vom Tempelberg selbst stammt. „Die Entdeckung dieses Siegels belegt die Verwaltungsaktivität, die damals auf dem Tempelberg stattfand.“
Das Siegel zeigt das Bild zweier übereinander angeordneter Tiere. Barkay vermutet, dass es sich um Raubtier und Beute handelt. Das Siegel ist an einer Stelle durchlöchert, um es an einem Band aufzuhängen.