Die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“ spricht von einer „außerordentlichen Zusammenarbeit zwischen Israel und der Türkei“: Am Dienstag haben Behörden der beiden Staaten einen jüdischen Israeli daran gehindert, die Grenze nach Syrien zu überschreiten. Besorgte Angehörige hatten aus seiner Internetkorrespondenz gefolgert, dass er in Syrien für den „Islamischen Staat“ (IS) kämpfen wollte.
Die Familie wandte sich am vergangenen Donnerstag an das israelische Außenministerium. Ihr Sohn sei nach Kreta gereist und befinde sich auf den Weg in die Türkei. Von der griechischen Insel gelangte der 21-jährige Israeli über die türkischen Städte Izmir und Adana nach Iskenderun, das an der syrischen Grenze liegt.
Das Außenministerium arbeitete mit Interpol sowie mit den israelischen Vertretungen in Ankara und Istanbul zusammen. Die Polizei in Iskenderun spürte den Vermissten auf und übergab ihn an Angehörige, die in die türkische Hafenstadt kamen.
Ilana Ravid, die im Außenministerium die Abteilung für Israelis im Ausland leitet, sagte: „Dies ist ein komplexer und besorgniserregender Fall, aber mit der diplomatischen Arbeit israelischer Vertreter in der Türkei und dem guten Willen der türkischen Behörden ist die Situation gut ausgegangen.“ Dem Bericht zufolge hatte das Ministerium den türkischen Behörden mitgeteilt, der junge Mann sei nicht verantwortlich für seine Taten. Was seine Motivation war und ob er möglicherweise an einer seelischen Erkrankung leidet, wurde jedoch nicht bekannt.