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Israelische Biogas-Anlagen für Palästinenser

JERICHO (inn) – Ein palästinensisches Dorf bei Jericho erhält in einem Pilotprojekt 40 in Israel entwickelte Biogas-Anlagen. Von den Anlagen profitieren besonders Selbstversorger – und sie können Leben retten.
Ein Hoch auf Biogas: Von den mobilen Anlagen profitieren auch Beduinen, die in Zelten umherziehen.
Palästinensische Familien in dem Dorf Al-Awja zehn Kilometer nördlich von Jericho leben ab sofort mit einem technischen Highlight aus Israel: Etwa 40 Biogas-Anlagen des Herstellers „HomeBioGas“ wurden vor ihren Häusern installiert. Aus organischem Material wie Essensresten stellen die Anlagen Biogas her, das Energie zum Kochen oder für das Licht liefert. Die Europäische Union hat das Projekt mit etwa 500.000 Euro gefördert, berichtet die Tagezeitung „Yediot Aharonot“. Das Peres-Friedenszentrum hat Palästinenser und Israelis zusammengebracht, die bei der Installation der Anlagen geholfen haben. Das Friedenszentrum möchte mit Projekten wie diesen Vertrauen zwischen Israelis und Palästinensern schaffen.

Anlagen für die Gesundheit

Die Anlagen fügen Bakterien einem Gemisch aus Wasser und Abfall hinzu. Auf diese Weise beginnt ein Fermentierungsprozess, durch den Methangas entsteht. Die Bakterien vermehren sich, sobald der Kreislauf einmal in Gang gesetzt ist. Auf diese Weise entsteht ein sich selbsterhaltender Prozess. Einzige Bedingung: Die Anlage muss in einer warmen Umgebung aufgestellt sein. Die Durchschnittstemperatur darf nicht unter 15 Grad Celsius fallen. Neben diesem Kernprodukt hätten die Anlagen weitere Vorteile, erklärt Oschik Efrati, der Geschäftsführer von „HomeBioGas“. Als Nebenprodukt entstehe Dünger, der in der Landwirtschaft genutzt werden kann. Wer Biogas zum Kochen verwende, benötige kein offenes Feuer mehr und setze sich nicht mehr dem Rauch aus. Dadurch würden weniger Atemwegserkrankungen entstehen. Die Anlagen haben bereits durch Ban Ki-Moon höchste Weihen erhalten. Der UN-Generalsekretär begutachtete sie im Oktober 2014 zusammen mit dem israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin. Ban sagte damals: „4,3 Millionen Frauen und Kinder sterben jährlich wegen Rauch von offenen Feuerstellen in Häusern. Die UN sollten diese Einheiten kaufen. Sie können Leben retten.“ (df)

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