Das Unternehmen verwende Algorithmen, um die Malaria-Erreger im Blut zu identifizieren. Unter einem fluoreszierenden Mikroskop würden die Blutproben untersucht. Auf diese Weise könnten Anomalien in den Blutkörperchen festgestellt werden, die auf die Malaria-Erreger hindeuteten, berichtet die Nachrichtenseite „No Camels“. Der Prozess dauere im Gegensatz zu der altbewährten Blutuntersuchung, die bis zu zwei Tage in Anspruch nehme, nur etwa drei Minuten.
Der Zeitgewinn kann dabei über Leben oder Tod entscheiden. Laut Weltgesundheitsorganisation ist die langwierige Diagnose bei üblichen Bluttests das Hauptproblem bei Malariafällen. Jedes Jahr sterben etwa 500.000 Menschen an der Krankheit. Besonders betroffen ist Westafrika mit etwa 198.000 Todesfällen.
Computerbasierte Bluttests gibt es schon seit langem. Neu hingegen ist das optische Verfahren. „Im Grunde genommen versuchen wir das zu tun, was auch das menschliche Auge tut“, sagte der Geschäftsführer des Start-Ups, Joseph Joel Pollak. Eine Kamera nehme Bilder der jeweiligen Blutprobe auf. Diese Fotos würden dann durch spezielle Algorithmen analysiert. Die Ergebnisse seien zu 99 Prozent genau. Herkömmliche Mikroskope ohne Computertechnologie lieferten nur zu 95 Prozent das richtige Ergebnis.
Im Rahmen des Pilotprojekts, das im Jahr 2012 begann, hätten schon viele Malariafälle in Krankenhäusern in Indien, Südafrika und Frankreich identifiziert werden können. Noch in diesem Jahr wolle „Sight Diagnostics“ die neue Technik weltweit anwenden. Die Forscher des Start-Ups arbeiteten bereits an der Entwicklung eines weiteren Blutbild-Tests, durch den Tuberkulose und Parasitenbefall leichter festgestellt werden können. (sz)