Altgediente Hafenarbeiter in Aschdod kennen die Geschichten, die sich um das amerikanische Militärschiff „Liberty“ ranken. Es ging 1963 unter und wurde unter der Bezeichnung „Mehlschiff“ bekannt. Doch wie es zu dem Schiffsunglück kam, weiß niemand genau. In dieser Woche haben Bauarbeiter, die ein Hafenbecken erweitern, neue Wrackteile entdeckt – und dazwischen mehrere Geschosse. Die „Liberty“ ist nicht zu verwechseln mit einem gleichnamigen Schiff, das Israel im Sechs-Tage-Krieg bombardierte.
Wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet, förderte ein Bagger die Granatengeschosse zutage. Infolge der Entdeckung wurden die Arbeiten am neuen „Hafen des Südens“ unterbrochen. Die Hafenbehörde informierte die israelische Armee über den Fund. Eine Unterwassereinheit der Marine stieß daraufhin auf weitere Geschosse.
Ob die „Liberty“ seinerzeit durch einen Unfall sank oder – absichtlich oder versehentlich – gesprengt wurde, ist bis heute unklar. Offenbar diente das Mehl als Tarnung für Waffen, die das Schiff schmuggelte. Derzeit werden die entdeckten Granatenteile von Fachleuten untersucht. Sie hoffen, auf diese Weise etwas über die Umstände des mysteriösen Schiffsunterganges zu erfahren. (eh)