Die protestantische „Vereinigte Kirche Christi“ (United Church of Christ, UCC) boykottiert ab sofort Firmen, die in israelischen Siedlungen im Westjordanland tätig sind. Das hat die Generalsynode am Dienstag in Atlanta beschlossen. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit hätte ausgereicht, doch die Resolution erhielt 508 von 632 Stimmen – das entspricht 80 Prozent der Delegierten.
Wie die UCC mitteilte, geht es um Desinvestition und Boykott von Firmen, die sich „mitschuldig machen an der israelischen Besatzung des Westjordanlandes und Gazas“. Der zuständige Direktor für Nahost und Europa, Peter Makari, sagte: „Dies ermöglicht es uns, unsere Stimme gegen die Besatzung beizubehalten und zu stärken. Es stärkt und unterstützt die Arbeit, die wir dort tun und bekräftigt die authentische Stimme unserer Partner, vor allem palästinensischer Christen im Dokument ‚Kairos Palästina‘.“
Die Resolution steht unter dem Titel „Gerechter Friede im israelisch-palästinensischen Konflikt“. Sie solle „die jahrzehntelange Gewalt in Israel-Palästina zwischen den beiden Völkern beenden und ruft die Kirche und ihre Instanzen auf, bei Boykott und Desinvestition mitzuwirken“.
Ferner fordert die Resolution, dass die Kirchenmitglieder das umstrittene Dokument „Kairos Palästina“ studieren. Es wurde 2009 von palästinensischen Christen verfasst und von mehreren Seiten als einseitig kritisiert, weil es Israel die alleinige Schuld am Nahostkonflikt gibt und den Boykott israelischer Waren fordert. Ein weiterer Punkt der Resolution: Die UCC solle sich auch in Zukunft im interreligiösen Dialog mit jüdischen und muslimischen Gemeinden engagieren.