Seit 2007 streiten sich Eva Hoffe und die israelische Nationalbibliothek um den Nachlass von Max Brod. Hoffes Mutter war die Sekretärin des Freundes von Franz Kafka, der nach dessen Tod 1924 Briefe aus der Wohnung des jüdischen Schriftstellers in Prag geholt hatte. Brod wanderte 1939 ins damalige Mandatsgebiet Palästina aus und nahm die Schriftstücke mit. In seinem Testament äußerte er den Wunsch, dass sein Nachlass an ein öffentliches Archiv übergeben werden solle.
Brod verstarb 1968 in Tel Aviv. Doch seine Sekretärin Esther Hoffe hielt sich nicht an die testamentarische Bestimmung. Einen Teil von Kafkas Briefen verkaufte sie, den Rest vererbte sie an ihre Töchter Eva und Ruth, als sie 2007 verstarb. 2012 urteilte das Familiengericht Tel Aviv, dass die Schriftstücke der Nationalbibliothek zugeteilt werden sollten. Denn Brod habe sie im Testament als bevorzugten Ort erwähnt, schreibt die Tageszeitung „Ha‘aretz“.