Der Artikel „Heldentaten in der Westbank und Jerusalem müssen unterstützt werden“ ist in der jordanischen Tageszeitung „Ad-Dustur“ (die Verfassung) erschienen, bei der die jordanische Regierung Anteilseigner ist. Darin lobte der Autor Jassir az-Zaatera die Anschläge vom vergangenen Freitag sowie vom Sonntag. Er schrieb weiter: „Es ist klar, dass alle Parteien (der palästinensischen Einheitsregierung) ihre größeren Kräfte aufbringen müssen, um eine Kultur des Auf- und Widerstandes zu fördern. Das bringt uns ein Stück der Revolution näher.“
Die israelische Botschaft in Jordanien hat das Lob für die palästinensischen Terrorattacken als „hässlich und beschämend“ verurteilt. Es sei eine Anstiftung zur Tötung von Israelis. Die Botschaft wandte sich an die jordanischen Medien und forderte sie dazu auf, die „Verbreitung von Nachrichten zum Aufruf von Terrorattacken“ zu unterbinden. Mehrere jordanische Zeitungen druckten den Appell ab, was das israelische Außenministerium als gutes Zeichen wertete.
Bei jordanischen Journalisten stieß der Vorstoß jedoch auf Kritik. „Die Einmischung in die jordanische Presse ist ein Angriff auf die Pressefreiheit“, schrieb „Ad-Dustur“. Außerdem seien die palästinensischen Märtyreraktionen „eine heldenhafte Verteidigung des Landes und der Rechte“.
Auch die „Vereinigung Jordanischer Journalisten“ zeigte kein Verständnis für die Reaktion der Botschaft: „Die Erklärung der israelischen Botschaft ist provokativ und nicht akzeptabel. Sie zeigt, dass alle israelischen Bekundungen, ein freies Land mit Meinungsfreiheit und Akzeptanz der Gedanken anderer zu sein, falsch sind.“ (mh)