Die beiden Israelis waren mit einem Fahrzeug nahe der Siedlung Dolev, nordwestlich von Ramallah, unterwegs. Ein Palästinenser forderte sie durch Zeichen zum Anhalten auf, als wolle er um Hilfe bitten. Als der Wagen zum Stehen kam, schoss er aus kurzer Distanz auf die jungen Männer. Der 25-jährige Danny Gonen aus Lod wurde tödlich verwundet, sein gleichaltriger Mitfahrer erlitt mittelschwere Verletzungen. Die Polizei geht von einem Terroranschlag aus, wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ meldet.
Im Krankenhaus in Tel HaSchomer stellten die Ärzte Gonens Tod fest. Er hinterlässt seine Mutter und vier Brüder.
Die Polizei leitete eine Suche nach dem mutmaßlichen Attentäter ein. Offenbar handelte er aus eigenem Antrieb und hatte keine Verbindung zu einer Terrorgruppe. Die radikal-islamische Hamas teilte im Gazastreifen mit: „Wir begrüßen diesen ausgezeichneten und heldenhaften Angriff. Israels Verbrechen werden nicht ohne Reaktion des Widerstandes davonkommen.“ Indes übernahm sie keine Verantwortung für den Überfall.
Doch später bekannte sich eine unbekannte Gruppe zu dem Attentat, die nach eigenen Angaben Verbindungen zur Hamas hat. Sie nennt sich „Marwan Kawasmeh und Amer Abu Aischeh-Truppe“ – nach den Namen der beiden Terroristen, die vor einem Jahr die drei Talmudschüler entführt und ermordet hatten. Die Gruppe bezeichnete die „Operation“ als Teil einer Angriffsserie vor dem Jahrestag des Todes von Kawasmeh und Abu-Aischeh. Diese waren im September bei einem Schusswechsel mit der israelischen Armee getötet worden.
Der Angriff auf die beiden jungen Israelis ereignete sich am ersten Freitag des islamischen Fastenmonats Ramadan. Polizeiangaben zufolge kamen zu diesem Anlass etwa 80.000 Gläubige zum Freitagsgebet in die Al-Aksa-Moschee. Dieses verlief ohne Zwischenfall.