Douglas wird in der Nacht zum Freitag mit dem „Genesis Preis“ geehrt, der auch „jüdischer Nobelpreis“ genannt wird. Im Vorfeld der Veranstaltung besuchte er das „Peres Friedenszentrum“ in Jaffa. In einer Diskussionsrunde mit Altpräsident Schimon Peres sprach er unter anderem über die Boykottbewegung BDS sowie die atomare Bedrohung durch den Iran.
„Ich bin UN-Botschafter für Frieden und ich muss sagen, dass aus meiner Erfahrung Atomwaffen das größte Problem in der Welt sind“, sagte Douglas vor mehreren Hundert jüdischen Jugendlichen.
Auf die Publikumsfrage, welche Botschaft er hätte, wenn er vor der Knesset sprechen dürfte, sagte der Schauspieler: Er sei zwar kein Israeli, aber „ich bin sehr besorgt über die Versuche, Israel zu boykottieren und ich bin im Moment nicht zufrieden mit den Reaktionen darauf“. Er hoffe, dass die Parteien in der Knesset ihre internen Differenzen überwinden, um zusammenzuarbeiten.
Peres forderte die jüdische Jugend in der Welt auf, Israel zu repräsentieren und sich für Frieden einzusetzen. „Frieden ist die Vision der großen Mehrheit in Israel“, betonte der frühere Staatspräsident. Er fügte hinzu: „Wir müssen mit denen verhandeln, die nicht mit uns darin übereinstimmen, Kompromisse zu machen. Wer immer Israel boykottiert, ist gegen Frieden und sabotiert diesen. Beteiligt euch nicht daran.“
Am Ende der Gesprächsrunde gingen Peres und Douglas auf ihr Alter ein. „Du bist 70 Jahre alt, für mich bist du noch ein Baby und hast all deine Zukunft noch vor dir“, scherzte der 91-jährige Peres.
Der „Genesis-Preis“ wird von der russisch-jüdischen Stiftung „Genesis Philantrophy Group“ gestiftet und vom israelischen Premierminister verliehen. Er ist mit einer Million Dollar dotiert und wird an Juden vergeben, die durch ihre Errungenschaften in den Bereichen Wissenschaft und Kunst internationale Anerkennung erzielt haben. Ziel ist es, die jüngere jüdische Generation dazu zu bringen, sich stärker mit dem Staat Israel und dem Judentum zu identifizieren.
Michael Douglas‘ Vater Kirk war Jude, seine Mutter Diana Dill jedoch nicht. Gegenüber der Presseagentur „Jewish Telegraphic Agency“ (JTA) sagte der Schauspieler über seine Wahl als Preisträger: „Ich dachte, sie haben einen Fehler gemacht, denn meine Mutter ist nicht jüdisch. Ich habe das in meinem Leben oft als Barriere gesehen.“ Im Judentum gilt als Jude, wer eine jüdische Mutter hat. Ein Kind mit einem jüdischen Vater und einer nichtjüdischen Mutter wird als nichtjüdisch betrachtet. (dn)
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