Vergangene Woche hatte Richard bei einer Pressekonferenz in Kairo gesagt: „Wenn ich könnte, würde ich morgen alle Geschäftsbeziehungen mit Israel abbrechen.“ Später ruderte er in mehreren Medien zurück. Seine Äußerungen sorgten in Israel für Empörung. Nun ist er nach Jerusalem gekommen, um „das Missverständnis zu klären“.
Richard bedankte sich bei Netanjahu für die Möglichkeit, zu seiner Aussage Stellung zu nehmen. Er betonte: „Ich bedauere diese Kontroverse tief und möchte ausdrücklich klarstellen, dass ‚Orange‘ ein Unternehmen ist, welches nie irgendeine Art von Boykott gegen Israel unterstützt hat und auch nicht unterstützen wird.“ Seine Äußerungen über einen Rückzug aus Israel seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Der „Orange“-Chef lobte Israel als „fantastischen Ort in der digitalen Industrie“. Er kündigte weitere Investitionen seines Unternehmens in dem jüdischen Staat an.
Netanjahu begrüßte die Äußerungen: „Es ist kein Geheimnis, dass Ihre Bemerkungen in der vergangenen Woche weithin als Angriff auf Israel gesehen wurden. Deshalb ist Ihr Besuch hier eine Möglichkeit, die Sache richtigzustellen.“ Israel sei das einzige Land im Nahen Osten, das all seinen Bürgern volle Rechte gewährleiste, erklärte der Premier gegenüber Richard. Er fügte hinzu: „Wir suchen einen umfassenden und sicheren Frieden mit unseren palästinensischen Nachbarn. Dieser kann jedoch nur durch direkte Verhandlungen zwischen den Parteien ohne Vorbedingungen erzielt werden. Er wird nicht durch Boykotte oder Boykottdrohungen erreicht.“
„Orange“ ist über einen Lizenzvertrag mit dem israelischen Unternehmen „Partner Communications Ltd“ verbunden. (dn)
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