Eine der kürzesten Amtszeiten in einer israelischen Regierung ist am Freitag zu Ende gegangen: Benny Begin trat nach 17 Tagen von seinem Amt als Minister ohne Geschäftsbereich zurück. Damit machte der Likud-Politiker den Weg frei für seinen Parteigenossen Gilad Erdan, der vor einer Woche als Minister für innere Sicherheit und für strategische Angelegenheiten vereidigt wurde. Dessen Ernennung hatte in der Partei für Unmut gesorgt.
Zwar erklärte Begin bereits am Freitag seinen Rücktritt. Doch hätten die Kabinettsmitglieder erst am Sonntag offiziell davon erfahren, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Premierminister Benjamin Netanjahu lobte den Schritt am Freitag auf Facebook. Gleichzeitig bestritt er, dass sich der 72-Jährige geweigert habe, sein Amt niederzulegen. Er lobte den ehemaligen Minister als „Mann mit Werten, viel Erfahrung und Begabungen“.
Erdan hatte den Posten des Ministers für innere Sicherheit zunächst ausgeschlagen, weil er für sich nicht genügend Gestaltungsspielraum sah. Doch dann wurde das Amt umdefiniert. Mittlerweile war Begin allerdings schon als Minister ohne Geschäftsbereich vereidigt. Weil seine Partei damit die ihm zugestandene Zahl der Kabinettsmitglieder überschritten hätte, musste der Sohn des früheren Regierungschefs Menachem Begin nach Erdans Nachnominierung das Feld räumen – und ist nun nur noch Abgeordneter des Likud in der Knesset. (eh)
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