Die Schule hatte sich für eine Präsidentenauszeichnung im Bereich Bildungspartnerschaften beworben. Das Staatsoberhaupt stattete den jüdischen und arabischen Schülern einen Überraschungsbesuch ab. Dabei sprach es mit ihnen über Gleichheit und darüber, wie ein Miteinanderleben gelingen kann.
„Wir leben in einer Galerie von Kulturen als Bürger derselben Nation. Das erfordert von uns allen, aufeinander zu hören. Dinge werden sich schneller klären, wir werden unsere Verbindung stärken, wir ihr es an dieser Schule getan habt“, sagte Rivlin laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Juden und Araber lebten nicht zusammen, weil sie dazu gezwungen seien, sondern weil sie dazu bestimmt seien, so das Staatsoberhaupt. Es fügte hinzu, beide Seiten müssten versuchen, den anderen zu verstehen, auch wenn sie nicht immer einer Meinung seien.
Der Präsident äußerte Verständnis, wenn israelische Araber sich unwohl mit der Nationalhymne fühlten. Sie sollten nicht zum Singen gezwungen werden. „Ich bin jedes Mal sehr berührt, wenn ich die ‚Hatikva‘ singe. Aber ich weiß, dass meine arabischen Freunde keine ‚jüdische Seele im Herzen‘ haben“, sagte Rivlin. Eine Änderung der Hymne lehnt er ab. Die Araber müssten mit der Hymne leben und er damit, dass sie den Teil mit der „jüdischen Seele“ nicht singen.
In der israelischen Nationalhymne heißt es: „Solange noch im Herzen eine jüdische Seele wohnt und nach Osten hin, vorwärts, ein Auge nach Zion blickt, solange ist unsere Hoffnung nicht verloren, die Hoffnung, zweitausend Jahre alt, zu sein ein freies Volk, in unserem Land, im Lande Zion und in Jerusalem!“ Für nichtjüdische Israelis ist der Text immer wieder ein Anstoß. Arabische Knessetmitglieder verlassen regelmäßig aus Protest Sitzungen, wenn die „Hatikva“ (Die Hoffnung) gesungen wird. (dn)
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