Die deutsche „Bild“-Zeitung und das israelische Massenblatt „Yediot Aharonot“ haben für den Jubiläumstag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel eine Ausgabe mit gemeinsamen Beiträgen vorbereitet, darunter Interviews mit beiden Staatspräsidenten. Auf der gemeinsam gestalteten Titelseite begrüßen die Zeitungen ihre Leser auf Hebräisch mit „Jom Tov Israel“ („Guten Tag, Israel“) und auf Deutsch mit „Schalom, Deutschland“.
Eine journalistische Zusammenarbeit hatte sich auch das ZDF-„Morgenmagazin“ vorgenommen. Moderator Mitri Sirin gastierte im Studio des israelischen Pendants „HaBoker schel Keschet“ („Der Morgen von Keschet“), während sein israelischer Kollege Joav Limor beim ZDF vor der Kamera stand. Sirin begrüßte das israelische Publikum mit „Boker tov“, seine israelischen Gäste lobten ihn dafür, dass er ein paar Wortfetzen Hebräisch kann. Zweimal schalteten die Programme im Laufe des Morgens einander zu.
Der „Welt“-Journalist Jacques Schuster weist auf die „Wucht“ hin, die die Aufnahme diplomatischer Beziehungen damals bedeutet habe. Denn nach dem Holocaust hätten die Israelis Schauder und Widerwillen gegenüber Deutschland gehegt. Heute allerdings übten viele Deutsche „wuchtige Kritik“ an Israel, etwa an dessen Militäreinsätzen. Dabei wäre ohne Israel die Bedrohung durch Islamisten für Deutschland akuter, als sie ohnehin schon ist, meint der Autor. In diesem Sinne bleibe das Verhältnis zwischen beiden Staaten relevant.