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Hamas-Polizei schlägt Demonstranten

GAZA (inn) – Die Hamas-Polizei im Gazastreifen ist am Mittwoch gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Diese hatten unter anderem ein Ende der innerpalästinensischen Spaltung gefordert.
Die Demonstranten forderten einen baldigen Wiederaufbau nach dem jüngsten Konflikt in Gaza.
Mehr als 400 junge Palästinenser haben sich am Mittwoch in Gaza an einer Kundgebung beteiligt. Während der Demonstration im Stadtviertel Sadschaja, in dem im vergangenen Sommer beim Konflikt mit Israel besonders großer Schaden entstanden war, forderten sie einen schnellen Wiederaufbau. Zudem riefen sie die palästinensischen Parteien auf, den internen Zwist beizulegen. Hamas und Fatah tun sich schwer, das vor einem Jahr geschlossene Abkommen über eine Einheitsregierung umzusetzen. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP meldet, schaltete sich die Hamas-Polizei in die Kundgebung ein. Polizisten in Zivil hätten mehrere Demonstranten geschlagen. Nach Angaben von Augenzeugen gab es mindestens sieben Festnahmen. Das von der Hamas geführte Innenministerium in Gaza teilte daraufhin mit, die Menge sei gewalttätig geworden. Die Polizei habe einschreiten müssen, „um die Leben derjenigen zu schützen, die teilnahmen; danach herrschte Ruhe“.

Israelische Demonstranten für Gaza

Unterdessen demonstrierten pro-palästinensisch gesinnte Israelis zeitgleich in den drei größten Städten ihres Landes. Die Aktivisten in Tel Aviv, Jerusalem und Haifa forderten am Mittwochabend ihre Regierung auf, die fast achtjährige „Blockade“ des Gazastreifens zu beenden. Vor der Jerusalemer Residenz von Premierminister Benjamin Netanjahu versammelten sich ungefähr 50 Demonstranten. Auf ihren Transparenten standen laut einem Bericht der Onlinezeitung „Times of Israel“ Slogans wie „Hoffnung für Gaza ist Hoffnung für uns“. Die 24-jährige Geschichtsstudentin Sahar Vardi kommentierte ihren Protest gegenüber der Zeitung mit den Worten: „Wir wissen, dass unsere Botschaft auch bei der Hamas nicht populär ist. Wir sind hier, um zu sagen, dass nicht die Regierungen die Entscheidungen treffen sollten. Wir müssen die Veränderung selbst herbeiführen.“

Baustoffe für Gaza

Israel bewilligte derweil die Einfuhr von 14.000 Tonnen Baumaterial in den Gazastreifen. Nach Angaben der Behörde COGAT, welche die Aktivitäten der israelischen Regierung in den Palästinensergebieten koordiniert, passierten etwa 354 Lastwagen den Grenzübergang Kerem Schalom. Um welche Art Material es sich handelt, führte die Behörde nicht näher aus. (eh)

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