Der iranische Außenminister Mohammed Sarif findet es „ironisch, aber lächerlich“, dass Benjamin Netanjahu „jedermanns Abrüstungs-Guru“ sei. Denn dieser sitze auf 400 nuklearen Sprengköpfen. Das sagte Sarif am Mittwoch in New York am Rande der UN-Beobachterkonferenz für nukleare Abrüstung, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Israel ist offiziell keine Atommacht. Der jüdische Staat hat weder dementiert noch bestätigt, dass er Atomwaffen besitzt. Netanjahu hat die Verhandlungen zum iranischen Atomprogramm in der Vergangenheit stark kritisiert. Im März hielt er im US-Kongress dazu eine Rede. Er sieht den Iran als Förderer von Terrorismus, insbesondere der Terrorgruppen Hamas und Hisbollah an der Grenze zu Israel.
Die Verhandlungen sollen Ende Juni einen Abschluss finden. Sarif sagte jedoch, „kein Schlusstermin ist sakrosankt“. Ein großer Streitpunkt ist die Frage der Sanktionen: Der Iran fordert eine zügige Aufhebung, die Verhandlungspartner, insbesondere die USA, eine allmähliche, die sich an der Einhaltung des Abkommens orientiert.